betül ulusoy

Sexuelle Verfügbarkeit

„Mach doch was dagegen!“, schreibt sie. „Wogegen?“, frage ich und bin ratlos. „Gegen die Hass-Predigt in dieser Moschee.“ So wirklich weiß ich noch immer nicht, worauf sie hinaus will. Ich muss mich einlesen und wundere mich, wie all die Presse ganz unbemerkt an mir vorbeiziehen konnte.

Eine Ehefeau dürfe niemals „Nein.“ zum Sex sagen und der Mann dürfe ihren Körper jederzeit zum Vergnügen benutzen, soll der ägyptische Gast-Imam in einer „Islamisten-Moschee“ in Berlin gesagt haben. Darauf lief die Presse Sturm. Das ZDF befragte auf Kreuzberger Straßen muslimische Männer, was sie davon hielten, dass im Islam Männer mehr Wert seien, als Frauen und Berlins Innensenator Frank Henkel forderte islamische Gemeinden in Deutschland auf, sich von diesen Äußerungen zu distanzieren. „Plötzlich findet er seine Sprache wieder“, spotten Berliner Muslime über ihren Senator, der in der Vergangenheit in der Zusammenarbeit mit ihnen selten positiv auffiel.

Ich diskutiere die Aufforderung mit Freunden. Ich selbst bin unsicher, ob ich mich zu so etwas äußern oder gar ernst nehmen soll. Wozu? Einerseits glaube ich nicht, dass ich mich zu jedem skurrilen Einzelfall äußern muss. Andererseits sieht meine Lebenswirklichkeit nun einmal ganz anders aus: Meine Sorge ist kein sexuell unbefriedigter Ehemann, sondern ganz einfach Hürden wie das Neutralitätsgesetz, die mich meinen Beruf nicht ausüben lassen. Es wird kontrovers diskutiert. Meine Freunde sind stinkauser. Ich kann nicht genau sagen, welche Wut größer ist. Die gegen die Predigt oder die gegen ihre Resonanz. Denn urplötzlich sind sie wieder da: Die Bilder unterdrückter, auch sexuell unterwürfiger muslimischer Frauen, fremdbestimmt von ihren Vätern, Brüdern und Ehemännern. Wieder sehen sich Musliminnen Fremdzuschreibungen machtlos ausgesetzt, müssen an zwei Fronten kämpfen. Dabei sind sie vielfältig – hervorragende Wissenschaftlerinnen, begnadete Künstlerinnen, hohes soziales Engagement und ja, auch muslimische Frauen, die Gewalt erfahren. Als ein kleiner Teil, nicht als Regel, genau so, wie in der Gesamtgesellschaft auch. Wann wird uns endlich klar, dass Frauenunterdrückung kein Problem des Islam, sondern von Männern ist? Eine Predigt wirft uns in der Debatte erneut um Jahre zurück. Es ist zum Verzweifeln.

Ich habe genug und schalte das Radio ein. Es läuft ‚Blurred Lines‘. Ich kenne das Musikvideo dazu, in dem Robin Thiecke, Pharrell und T.I. in Anzügen stecken und Sonnenbrillen tragen, während Emily Ratajkowski mit zwei weiteren Models – abgesehen von einem Slip und Sneaker – nackt tanzt. Fragwürdig, wie unsere Werbe- und Musikindustrie das Bild der ewig lustvollen und sexuell immer verfügbaren Frau vermittelt, denke ich. Fragwürdig, wie sich vermeintlich starke Frauen diesem vorgegeben Bild unkritisch beugen. Fragwürdig auch, dass sich Frauen wie Emily Ratajkowski dann Feministin nennen, weil sie nackt in Musikvideos tanzen und wir das gemeinhin akzeptieren.

‚I know, you want it‘, schallt es derweil aus dem Radio. Vielleicht, denke ich, ist die Islamisierung des Abendlandes doch weiter fortgeschritten, als gedacht.

59 Kommentare zu “Sexuelle Verfügbarkeit

  1. EsimMasallah
    7. Februar 2015

    Ich würde nicht sagen, dass die Frauenunterdrückung allein das Problem des Mannes ist. Es sind vielerlei Aspekte, die die Frau „unterdrücken“ in ihrem Sein, Denken und Leben, doch es sind nicht -nur- die Männer. Aber auch. Aber nicht nur. (Du weißt denke ich was ich meine)
    Die „Unterdrückung“ der Frau wird zum Teil auch in Familien die den kulturellen Aspekt ihrer Herkunft stärker ausleben „gelehrt“. Ich habe gemerkt, dass nicht jede Frau das vermittelt bekommt, was du und ich Zuhause vermittelt bekommen haben. Das ist eine wirklich große Tatsache, die man oft übersieht.
    Aber: toller Beitrag, Betül! Danke! Vor allem das Ende ist der Hammer und hoffentlich für einige Augen-öffnend 🙂

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  2. Saxhida
    7. Februar 2015

    Manchmal kann man von den Leuten auch erwarten das sie sich selbst zum einlesen(in die islamische Literatur),wenn sie das Thema so brennend interessiert.Ich hab auch nicht immer die passende Fatwa in der Hosentasche stecken,man kann sich auch mal selbst bemühen.

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  3. Markus Gehling
    7. Februar 2015

    Sehr schön, mit Vergnügen gelesen. Stimme sehr zu!

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  4. SalvaVenia
    8. Februar 2015

    Hat dies auf SalvaVenia rebloggt und kommentierte:
    Die Stimme der Gegenmeinung. Sanft knallhart. Und wichtig.

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  5. FlorianVolm
    8. Februar 2015

    Psychische und physische Gewalt gegen Frauen gehört immer angegangen und bestraft, egal ob von besagtem Imam oder dem Nachbar im Schrebergarten; schade natürlich, wenn es auf eine Religion reduziert wird.
    Es gibt auch Untersuchungen speziell zu Blurred Lines, weil es eben so ein furchtbares Beispiel eines gesellschaftlichen Rückschritts ist. Aufreger war vor allem, dass zum Erscheinen des Songs ebenso eine Studie zur Vergewaltigung von Frauen erschien; der darin am häufigsten benutzte Satz der Peiniger war: „I know You want it“…
    Zum Beispiel: http://thesocietypages.org/socimages/2013/09/17/from-the-mouths-of-rapists-the-lyrics-of-robin-thickes-blurred-lines-and-real-life-rape/

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  6. Atilla Cakal
    8. Februar 2015

    Nicht nur ein „Verstörendes Frauenbild“, sondern
    auch das eines, sich Gottes-Diener nennender, Beispiels von lust-besessenner Männer, die sich Ihren Lust-Ansprüche zur Volks-Gesetz erhoben, und ihre männliche Ehe-Rolle als über Mitmensch und Gesetz erhoben ausgedacht haben. Ein nicht nur verstörendes, aber sogar pervertiertes Gottes-bild. Mann lässt also dieser Imam in Deutschland“seinen Glauben öffentlich durch Unterricht bekunden.“ (Menschenrecht) Wobei er sein männliches Gemeinde-Anteil unterrichtet, „„Du hast ihren ganzen Körper, außer Vagina und Anus“ während ihre Periode, an­sons­ten die letztere auch. Und das soll ab dann diesen Männern ihr Gesetz sein, und deren Gattinnen ihre Pflicht. Der Glaubens-Fanatiker unterscheidet sich von dem religiösen, frommen dadurch, dass er das Gottes-Konzept der Allmacht benutzt, um sein eigener Sucht nach dieser Allmacht nachzugehen. Wobei er 2 tierische Instinkte: Tötung und Parung, versucht abzuzwingen als „sein Recht, Pflicht, oder Sklaverei-Privileg“. Dabei seinen Mitmensch in seine körperliche und sexuelle Gewalt versetzend lediglich, weil er sichselbst glaubig oder fromm nennt. Der wirklich fromme erkennt eine Allmacht, zu der er sich unterordnet, ohne sie selbst auszuüben.

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  7. Yael
    8. Februar 2015

    Vielen Dank für diesen Blogeintrag! Richtig wichtig und nun kenne ich endlich das Stichwort „Fremdzuschreibung“ und kann Leuten besser erklären was ich meine! Wir Frauen werden gegeneinander aufgestellt, das ist ein Instrument des patriarchalen Systems, Solidarität, die „Kulturen“ und Geschlechter übergreift wird durch solche übrigens kolonial begründeten Stereotype (z.B.: die unterwürfige Muslimin) verhindert.

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  8. Abu Hanifa
    8. Februar 2015

    Ich wünsche mir von allen Muslimen, dass sie sich etwas in ihrer Religion bilden sollten und grundlegende Aspekte unserer Religion des Islams verstehen. Im Islam herrscht der Grundsatz, dass man alles, was im Quran und in den authentischen Aussagen und Überlieferungen des Propheten Muhammad(Frieden und Segen seien auf ihm) bedingungslos als gottergebener Muslim annehmen muss. Falls dies nicht vorhanden ist, kann man davon ausgehen, dass diese Person bislang kein Muslim war oder den Islam nur spröde kannte. Das ist die wichtigste Grundlage im Islam. Man darf keinen Widerspruch in seinem Verständnis zu den Aussagen Allahs noch des Propheten haben. Denn ich gehe davon aus das man sich dem Islam als Religion als gefügig versteht .Und zweifelsohne hat dieser Imam nur Zitate wiederholt die der Prophet Muhammad gesagt hatte. So wie ich das verstehe, versucht man hier diesem Imam eines Gelüstfolgens verantwortlich zu machen, was man vollkommen in diesem Zusammenhang ihm absprechen kann. Es wurde richtig erkannt, dass diese Gesellschaft die sexuelle Verfügbarkeit repräsentiert und der Islam dies auf die Beziehung auf der einzig wahren ernsten Beziehung, der Ehe, reduziert. Dies ist auch gut so, da dies nur eine Versauung der Gesellschaft vorbeugt, wenn man sich daran hält .Es gehört zur Natur des Mannes, dass er ein anderes Lustempfinden hat, als eine Frau. Ein Mann kann sein Lustempfinden nicht wie eine Frau auf Knopfdruck kontrollieren. Aus diesem Grund sagte auch der Prophet Muhammad (Frieden und Segen seien auf ihm), dass die gewaltigste Verführung für den Mann auf Erden, die Frauen sein werden.
    Man sollte sich den Aussagen des Propheten Muhammad (Frieden und Segen seien auf ihm) gefügig machen, wenn man behauptet ihn zu lieben und zu folgen. Er ist es aber gewesen, der den Frauen ihre Rechte gab, eine Frau hat im Islam seit 1400 Jahren eigen Rechte in Bezug auf ihr Geld, ja sogar ist es der Frau legitim Geld von dem Mann ohne sein Wissen zu nehmen, falls er eine geizige Eigenart hat. Und der Mann soll sich für seine Frau pflegen und hübsch machen und sie mit bester Art und Weise behandeln, der Prophet Muhammad (Frieden und Segen seien auf ihm) hat nie einem Wesen wehgetan und auch nicht seinen Frau in seiner ganzen Lebenszeit nur anderen Männern im Krieg. Dieser Mann war es auch dessen letzten Worte waren: Seid gut zu den Frauen und vergisst nicht das Gebet.
    So muss sich jeder Muslim gewiss sein, dass die erwähnten Dinge in der Predigt ein Teil des Islam ist und jeder Muslim daran fest glauben muss. So achtet darauf welche Aussagen ihr kritisiert und überprüft das Gesagte mit den Aussagen des Propheten Muhammad (Frieden und Segen seien auf ihm), sodass ihr euch nicht gegen den Propheten der Barmherzigkeit stellt, der sogar Trauer empfand beim Tod eines Juden .

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    • Umm Ilyas
      8. Februar 2015

      MashaAllah. Jazzaki Allahu Kheyran

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    • mira
      9. Februar 2015

      „Es gehört zur Natur des Mannes, dass er ein anderes Lustempfinden hat, als eine Frau. Ein Mann kann sein Lustempfinden nicht wie eine Frau auf Knopfdruck kontrollieren.“

      Frauen haben ein ebenso großes Lustempfinden wie Männer. Beziehungsweise ein ebenso kleines, da sich die Libido von Individuum zu Individuum unterscheidet und nicht an Gendergrenzen festzumachen ist. Sollten Frauen ausgesprochen selten Lust haben, mit Ihnen zu schlafen, so liegt das eher an Ihren Fähigkeiten als am Lustgefühl der Damen. Was nutzt die größte Lust, wenn letztlich wieder kein Orgasmus dabei rausspringt.

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    • KopFgegenWand
      9. Februar 2015

      Sehr schön geschrieben Bruder! Viele hier Wissen das nicht tun aber einen auf Prediger! Fraglich ist wie sehr man befreundet ist mit nicht-Muslime. Ist klar das wenn man sehr eng befreundet ist dann auch versucht sich aus den Predigen distanzieren möchte um gut bei seinen Freunden zu landen! Als erstes sollte man vielleicht mal genau gucken welche Quellen der Prediger benutzt hat. Hucurat 1-2 und Al-i Imran 31 solltet ihr euch mal genau verstehen und akzeptieren!

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    • Jean
      9. Februar 2015

      Der Glaube eines Menschen ist absolut und damit nicht kritisierbart. Das gilt aber für jeden Menschen, man kann den Glauben eines anderen nicht kriisieren, weil auch sein Glaube absolut ist. Nicht kritisierbare Überzeugungen, wie die religiöse, müssen geschützt werden vor denen, die nur ihre eigene absolute Überzeugung gelten lassen wollen. Ganz schlimm wird es, wenn man verlangt, dass die eigene Überzeugung die Handlungsgrundlage eines Machtapparates wird, um zu erzwingen, dass sie zur Lebensgrundlage vieler oder aller wird. Das wird zu Unterdrückung oder Terror führen.Darum muss das religöse Leben Privatsache bleiben, sonst beginnt im Namen Gottes ein allgemeines Abschlachten. Der Staat darf sich mit keiner religiösen Gruppe identifizieren, sonst verfolgt er die anderen.Einen guten Staat bemisst man also nicht daran, wie islamisch er ist, sondern wie es ihm gelingt, die Ausübungsvielfalt des Islam und anderer Religionen zu garantieren und diejenigenzu schützen, die meinen, dass sie das Recht haben, wie Gott über das Leben anderer- vielleicht sogar gewaltsam- zu bestimmen.
      Siehst du das auch so?

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      • Die drei Affen
        13. Februar 2015

        Ich stimme dir zu. Ein Staat muss neutral bleiben und darf keine Glaubenrichtung unterdrücken. Leider werden Frauen mit Kopftüchern in den westlichen Ländern meistens unterdrückt, in dem sie viele Berufe nicht ausüben können. Wenn wir heute auf die aktuelle Lage blicken, sehen wir jedoch, dass die arabischen Länder solch eine Haltung nicht zeigen, es besteht im Namen Gottes keine allgemeine Abschlachtung. Diese findet oder hat wegen Machterhalt stattgefunden. Es waren einzelne Gruppierungen und nicht der Staat, die dieses angewandt haben. Ich befürworte keineswegs die Politik der arabischen Länder, jedoch muss man einsehen, dass die leidenden und ausgebeuteten Länder momentan aus islamischen Ländern bestehen. Geld regiert die Welt, wenn der Täter mächtig ist, schauen wir gerne mal weg, egal wie viele tausende Menschen dabei ums Leben gekommen sind. Gehört der Täter jedoch zu einer Minderheit, kocht unser Gerechtigkeitssinn in uns auf. Schade, dass wir anhand der Identität der Opfer, über den Medienwert entscheiden.

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    • Dr.harper
      11. Februar 2015

      SOGAR beim Tod eines juden? Das ist wirklich barmherzig.

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    • lew
      24. Februar 2015

      „Es gehört zur Natur des Mannes, dass er ein anderes Lustempfinden hat, als eine Frau. Ein Mann kann sein Lustempfinden nicht wie eine Frau auf Knopfdruck kontrollieren.“

      Tatsächlich? Ich hab das bis dato ganz gut hinbekommen. Und das, obwohl man hier doch tagtäglich mit so vielen, schamlos aufreizend gekleideten, weiblichen Personen konfrontiert wird! Sogar Strandbesuche habe ich schon überstanden, ohne beim Anblick von Frauen im Bikini in einen Zustand unkontrollierter Triebhaftigkeit zu verfallen.
      Vielleicht stimmt ja was mit meiner Männlichkeit nicht.

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    • John Doe
      24. März 2015

      „der sogar Trauer empfand beim Tod eines Juden“
      Wie ist das denn gemeint?

      Ist das irgendeine besondere Leistung? Trauer zu empfinden beim Tod eines Juden?

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    • TomMeyers
      9. November 2015

      „.Es gehört zur Natur des Mannes, dass er ein anderes Lustempfinden hat, als eine Frau. Ein Mann kann sein Lustempfinden nicht wie eine Frau auf Knopfdruck kontrollieren“

      Das ist ja die Ausrede des Jahrhunderts. Natürlich hat er keinen Knopf, weil Allah ihm dazu den Verstand gegeben hat. Der ist aber im Kopf, und nicht in der Hose.

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  9. buildingsnbridges
    8. Februar 2015

    Hat dies auf buildingsnbridges rebloggt und kommentierte:
    !!!

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  10. Robert
    8. Februar 2015

    Da irre Rassisten den Umweg über den „Islam“ gewählt haben, um um sich mal wieder richtig austoben zu können, ist es sehr sehr schwer, wenn man sich nicht in diesen Kontext stellen lassen will, unbefangen solche Fragen zu diskutieren.
    Noch vor Jahren stellte eine – von mir im übrigen sehr geschätzte Autorin- aus dem linksradikalen theoretischen Spektrum das „weiße, westliche, männliche Subjekt“ als im Mittelpunkt aller Probleme stehend dar. Mag sein, mich hat das nie wirklich überzeugt.
    Nur wird man nicht umhin können, dass in nicht klerikal verfassten Ländern zumindest ein gesetzlicher Rahmen existiert, der die sexuelle Selbstbestimmung der Frau garantieren soll und der den, der das nicht akzeptiert, als Straftäter definiert. Übrigens auch innerhalb der Ehe.
    Man wird aber nicht davon absehen können, dass in Staaten, die sich mehr oder weniger religiös definieren, und das sind doch ausschließlich islamische Gesellschaften, das nicht der Fall ist? Genitalverstümmelungen in Ägypten, Steinigungen im Iran und in Saudiarabien, dem vermutlich widerlichsten politischen System, das aktuell auf der Welt zu finden ist, wo das geschriebene Recht der den Frauen die Zweitklassigkeit zuweist. Und da wo anstelle der kodifizierten Barbarei die vollkommen Brutalität tritt, werden Frauen unter Berufung auf den Islam versklavt, gefoltert, bestialisch gemetzelt.
    Ob das jetzt tatsächlich „islamisch“ ist, muss nicht diskutiert werden. Die Täter sagen ja, die Opfer, so sie leben, vermutlich nein. Ich mag und kann da keinen theologischen Disput führen sondern nur feststellen, dass, wo tatsächliche Macht sich theologisch – und das ist heute nur der Islam- begründet, führt es ausnahmslos in die Barbarei.

    Und ehrlich gesagt, habe ich dann doch meine allergrößten Probleme, wenn ich als „weißer, westlicher, heterosexueller Mann, und auch nicht vorbestraft, in einen solchen Kontext gestellt werde, so im Sinne Ihres Blogs, irgend wie sind wären wir doch alle (Männer) gleich.

    Noch eine kleine Geschichte zum Schluss. Vor etlichen Jahren hatte ich eine türkische Mitarbeiterin, eine gläubige Muslima mit Magisterabschluss und Kopftuch, mit der ich über Berichte aus Afghanistan ins Gespräch kam. Die häuften sich und es ging um Frauen, die versuchten aus der Quälerei einer nicht selbstgewählten Ehe zu entkommen. Sie wurden, und wohl auch in beachtlicher Größenordnung, mit Feuer im Gesicht verstümmelt. Sie hat mir weinend erklärt, dass wäre nicht „islamisch. Das mag sein und ich denke, dass sie das besser wusste als ich. Nur, dass die Täter unter Berufung auf Tradition und (islamischen) Glauben straffrei blieben – und ich fürchte, dass dies noch immer der Fall ist und einfach nur solche Berichte uns nicht mehr erreichen.

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    • mira
      9. Februar 2015

      Lieber weißer, westlicher, heterosexueller Mann, in Deutschland ist Vergewaltigung in der Ehe seit 1997 strafbar. Das ist kein Tippfehler meinerseits, sondern traurige Tatsache. Erst mehrere Jahre nach der Wiedervereinigung bekam eine entsprechende Gesetzesänderung die nötige Mehrheit. Gesperrt dagegen hatte sich jahrzehntelang die CDU, die das über den Umweg der Abtreibung auch mit ihrem Glauben begründete. Das Prinzip ‚Mann hat Anrecht auf Körper der Frau‘ ist auch hierzulande nicht unbekannt. Es ist sogar noch sehr lebendig, wie einige Reaktionen zeigten, als letztes Jahr ein amerikanischer Student Amok lief, weil keine Frau mit ihm schlafen wollte. Hätte eine der ermordeten jungen Frauen mal die Beine breit gemacht, dann wäre das nicht passiert, hieß es in den dunkleren Ecken des Internets.

      Anstatt für #notallmen eine Lanze zu brechen, könnten Sie einfach anerkennen, dass es nicht um sie geht, sondern um ein System, das von Ihresgleichen implementiert wurde, damit Leute wie Sie davon profitieren. Ich habe bspw. noch nie jemanden aufgrund seiner Hautfarbe schlecht behandelt, aber mir ist bewusst, dass Menschen, die aussehen wie ich, anderen jahrhundertelang aufgrund der Hautfarbe Leid zugefügt haben und weiterhin zufügen, und dass wenn Pegida gegen eine Überfremdung des deutschen Volkes marschiert, sie das auch für mich und in meinem Namen tun, egal ob ich das will oder nicht, weil ich nun mal ein Teil dieses Volkes bin, dass sie meinen, beschützen zu müssen. Und deshalb bin ich, wenn jemand sagt, dass Rassismus ein Problem von Weißen ist, einfach mal still.

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      • thechickonspeed
        10. Februar 2015

        Hallo Mira,

        das mag alles stimmen, dennoch hat Robert doch mehr stimmige Argumente. Wenn’s irgendwo besonders archaisch zu geht in der Welt, dann doch meist in islamisch und sehr „machistisch“ geprägten Ländern.
        Und meine persönlichen Erfahrungen mit muslimisch geprägter Kultur hierzulande sind überwiegend negativ: Aufdringliche beängstigende Baggerei in Clubs lässt sich fast ausnahmlos einem Kulturkreis zuordnen, antisemitische „Juden ins Gas“ – Rufe bei Demos entstammen wiederum der gleichen Klientel. Laute Telefonate in öffentlichen Verkehrsmitteln? Meist auf türkisch oder arabisch. Und wenn’s in der Ubahn wieder besonders nach altem Schweiß riecht, sitzt in den meisten Fällen in unmittelbarer Nähe eine verschleierte Mutti. Die Wohnung nicht an den türkischen Interessenten vermietet: Umgehend gab es Rassimus-Vorwürfe (eine Handvoll Deutsche hat die Whg. auch nicht bekommen, ich suchte nur EINEN Nachmieter). Der arabische Gebrauchtwagenhändler: Gibt mir nicht die Hand.
        Das sind persönliche Erfahrungen, nicht durch Studien auf ihre Allgemeingültigheit hin überprüft, sondern rein subjektiv und evtl. dadurch auch nicht korrekt. Aber sorry, ich kaufe keiner Frau die freiwillige Kopftuch-Tragerei ab, zumindest nicht rational begründet.

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  11. Auslegung
    8. Februar 2015

    Gratuliere zu deinem schönen Blog.

    In der ganzen Disskussion im Islam verstehe ich immer nicht, wieso nicht mal die entsprechenden Stellen im Koran, auf die sich die „radikalen Muslime“ beziehen, nicht mal herangezogen werden und diese entsprechend disskutiert werden. Es wird von den „liberalen Muslimen“ immer so dargestellt, dass deren Gedankengut nicht aus dem Koran stammen könnte oder dass deren Interpretation völlig absurd wäre. Demnach ist das mal wieder ein schöner Beitrag der den Quelltext auf den sich der Iman wahrscheinlich bezieht schön ausblendet und nicht disskutiert.

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    • Mnemon
      9. Februar 2015

      Bitte dieskutier mal Psalm 137:9. Dann anderen Leuten sagen, was sie tun sollen 😉

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      • Auslegung
        10. Februar 2015

        Genau das ist der richtige Weg sich den Inhalten des Glaubens zu nähern. Auslegungen zu lesen und zu diskutieren. Es bringt nichts sich eine Wunschreligion zusammenzustellen (was in der Regel der Fall ist), sondern zu überlegen in wie fern man bereit ist, sich mit dem Glauben und deren Inhalt kritisch auseinanderzusetzen. Entweder steht man dann für den Glauben als ganzes ein oder man gesteht sich ein, dass man sich von einer bestimmten Lehre (und zwar im Ganzen) distanzieren sollte. Natürlich ist das ein jahrelanger Prozess. Das wichtigste dabei ist aber offen für Erkenntnisse und auch Lernbereit zu sein, wenn Fragen auftreten die einem selbst nicht direkt verständlich sind.

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  12. Arne
    8. Februar 2015

    >>‘I know, you want it’, schallt es derweil aus dem Radio. Vielleicht, denke ich, ist die Islamisierung des Abendlandes doch weiter fortgeschritten, als gedacht.<<
    Was möchtest du damit sagen?

    a) Die Worte eines Predigers sind vielleicht genau so schlimm wie die eines Musikers
    b) Die westliche Welt und ihre Werte sind genau so schlecht wie die, die dort in der Predigt vertreten wurden
    c) Warum regen sich alle über die Worte eines Geistlichen auf, wenn wir doch so eine versaute Welt sind?

    zu a) Apfel und Birnen. Mit dem Sender-Empfänger-Prinzip im Kopf stelle ich fest: Intelligente Menschen können gehörtes reflektieren und sich ihre Meinung dazu bilden. Intelligente Menschen werden also weder wegen Robin Thickes, noch wegen des Imams Worten sich "ihre Frauen nehmen". Das Dumme daran ist nur: Die Intention hinter Thickes Song ist, wie du selber erkannt hast: Da will jemand Kohle verdienen. Die Zielgruppe ist auch klar definiert: MAX_VALUE, denn man will ja jeden erreichen. Betrachten wir aber den Scope des Imams, stellen wir fest: Zielgruppe ist klar identifiziert und selektiert. Der Approach bleibt mir aber schleierhaft, denn: Wer hat was davon?

    zu b) Sie sind vielleicht sogar schlechter. Dafür hast du die Freiheit, dir deine angestrebten Werte selbst auszusuchen. Du musst dich nur in der Rechtsprechung beugen. Problematisch ist, dass die Judikative und Legislative recht schlecht in den Privaten bereich eindringen kann, daher sind die schwachen in den Haushalten ausgeliefert. Die gilt es aber, zu schützen. Und es ist wie es ist: Frauen sind die schwächeren im Haushalt.

    zu c) ich würde sagen: Weil der Islam den Deutschen immer noch Angst macht. Und weil er sich nicht öffnet. Schau doch mal auf die Straße: Es existieren Parallelgesellschaften. Da kann man auch drum herum diskutieren, wie man möchte. Warum kriegt der Ali den Job nicht, den Max aber bekommt: Weil er Ali heisst. Aber statt zu motzen kann man auch einfach sein Kind mit dem ersten Namen "Max"nennen und dann als zweites halt "Ali". Ich würde das Problem pragmatisch lösen. Nur einer muss mal Anfangen. Das tut klassischer Weise der Klügere. Und nun sag du mir, warum die Moslems nun warten sollen, dass die Deutschen das mal begreifen und sich anständig benehmen sollen.

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    • Seyma
      14. Februar 2015

      Meistens reichen auch die schwarzen Haare auf dem Bewerbungsfoto aus.

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    • lew
      24. Februar 2015

      Seymas Antwort sagt eigentlich alles. Egal, so viel Arroganz kann man nicht unkommentiert lassen.
      Von anderen Menschen zu verlangen, sich anzupassen, sich ohne aufzubegehren von ihren Gepflogenheiten, ihrem Namen und damit einem Stück ihrer Identität loszusagen, weil sie andernfalls damit rechnen müssen, von UNS rassistisch behandelt zu werden, das ist eine so unsagbar arrogante Einstellung. Und vor allem eins ist sie auch noch: unsagbar deutsch. „Statt zu motzen“, halt lieber seinen Namen ändern, sich verstellen, damit man auch ja nur von der Gesellschaft akzeptiert wird. Und wenn jemand aufgrund seines Aussehens, zum Beispiel seiner Haarfarbe wie Seyma sagte, einen Job nicht kriegt, sondern eben sein „deutscher“ Mitbewerber, dann ist er halt auch selbst Schuld. Haare kann man ja färben?
      Ich kann sehr gut nachvollziehen, wenn sich Menschen, egal in welchem kulturellen oder sozialen Kontext sie aufgewachsen sind, sich dieser Mentalität des sich wegduckens nicht anschließen wollen.

      Ach so. „Und es ist wie es ist: Frauen sind die schwächeren im Haushalt.“ Ja klar. Frauen sind schwach und wollen beschützt werden, ist halt so.

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  13. Mnemon
    9. Februar 2015

    Danke für den Bloigeintrag!

    Ich warte ja noch drauf, dass die Christliche Union als politischer Sprecher der Christen in Deutschland sich für den Terror der christlichen Lords Resistance Army entschuldigt und sich davon distanziert. Vorher nehme ich denen nicht ab, dass die NSU kein Christenterror gegen Muslime war, den die CDU durch ihr Schweigen billigend in Kauf nimmt und sogar mittels ihres Einfluss in den entsprechenden Staatsorganen deckt.

    Danach können wir gerne wieder drüber reden, was Muslime in Europa alles angeblich so tun sollten, damit sie weiterhin vom Stammtisch geduldet werden. Und danach vielleicht über Logik, und Konsistenz, und Alltagsrassismus, und Diskurse und Wut sprechen.

    Viele Grüße!

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  14. flyingbobbin
    9. Februar 2015

    Toller Text, tolle Pointe, danke. Dass sich die Gesellschaft den Intellekt, die Kreativität, die Originalität von Frauen wie Betül Ulusoy wegen eines Stoffstückes zu weiten Teilen entgehen lässt, ist für sie selbst der größte Schaden.

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    • thechickonspeed
      10. Februar 2015

      So rum passt’s: Dass sich eine Frau wie Betül Ulusoy sich selbst den Weg in eine säkulare Gesellschaft verbaut, weil ihr ein Stück Stoff wichtiger ist als etwas Assimilation, ist für sie selbst der größte Schaden. Wieviele Banker würden lieber casual arbeiten, tragen aber trotzdem Anzug? Manchmal würde ich auch gerne im Bikini arbeiten (an heißen Tagen), geht halt nicht. Schlimm? Nö!

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      • Seyma
        13. Februar 2015

        Das stimmt, leider ist die Gesellschaft immer noch nicht bereit, Frauen mit Kopftuch zu akzeptieren und sich bereichern zu lassen. Man kann mit Kopftuch genauso gut einen Anzug, einen Arztkittel, einen Anwaltsroben, sowie Richterroben tragen, wie Frauen ohne Kopftuch auch. Dieses benötigt keine Assimilation. Ein Vergleich zu einem Bikini ist äußerst fragwürdig und provokant.

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  15. monika
    9. Februar 2015

    Du schriebst:“ mit zwei weiteren Models – abgesehen von einem Slip und Sneaker – nackt tanzt. Fragwürdig, wie unsere Werbe- und Musikindustrie das Bild der ewig lustvollen und sexuell immer verfügbaren Frau vermittelt, denke ich.“
    deswegen weil eine Frau nackt ist, wird in meinem Menschenbild keine sexuelle Verfügbarkeit demonstriert oder auch nur angedacht. Ich frage mich wieso du diesen Schluss ziehst?

    Die Geschichte vieler Religionen unserer Welt ist gleichzeit die Geschichte der jeweiligen gesellschaftlichen Sozialisation. Selbst wenn jemand heute sich „ohne Religionszuhörigkeit“ deklariert, wird dies mit einem dagegen-sein beschrieben „Atheist“. D.h. Religion und ihre sehr macht-vollen Aussagen prägen bis heute.

    Sehr oft sind die Regeln für Frauen nur dazu da, um den Machtanspruch einer Männerkultur aufrecht zu erhalten. „die Weitergabe der männlichen Linie an den Stammhalter, den die Frau auf die Welt bringen darf“ => war Grundlage für totale Ächtung wenn eine Frau fremdging und prägt so manchen Mann bis heute – auch manche Frau. zumindest in der sogenannt westlichen Welt.

    Es ist also immer eine Frage der Macht und wer diese in der Hand hat. Und es gibt immer jemand der Macht haben mag und jemand der sich dagegen nicht wehrt oder es einfach akzeptiert. Und dies ist religions- und kulurunabhängig.

    Kleine Kinder können viele ihrer Triebe noch nicht beherrschen. Sie sind zornig, wenn sie es sind, egal wo und wann. Es heißt Sexualtrieb, wenn dies ein Mensch nicht beherrschen kann, ist er in seinem Verhalten in der Kindheitsphase stecken geblieben – mit solch einem Menschen möchte ich mein Kopfkissen nicht teilen.

    Und mit jemand, dessen Eigenwert so gering ist, dass er mich verstecken muss auch nicht.

    Und beide Verhaltensweisen sind ebenfalls religionsunabhängig.

    Die Rede dieses Menschen stellte für mich nur eines klar: mir ist die islamische Kultur fremd, aber was müssen dort für schwache Männer sein, dass sie solcherart Gesetze brauchen.

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    • Seyma
      12. Februar 2015

      Nacktheit vermittelt sexuelle Reize, welches bei jedem gesunden Menschen aus biologischer Sicht, so gedeutet wird. Reizvolle Kleidung vermittelt Signale, sowie jede Art von Kleidung es tut. Deshalb kleidet man sich auch für die Arbeitswelt entsprechend den Vorschriften an.

      Die Männer müssen einsehen, dass der Islam keine Religion der Lüste (vor allem der Männer) ist, sondern der Selbstdisziplin und Selbstbeherrschung. Ein anderes Thema dazu ist es, dass die Männer Mehrehigkeit im Islam als erlaubt sehen. Das ist NUR der Fall, wenn bestimmte Bedingungen vorliegen. Es soll den Frauen zum Schutz dienen, aus finanzieller und sozialer Hinsicht. Wenn wir es an dem Leben des Propheten entnehmen, der uns ein Vorbild darstellt, hat er diese nur angewandt, als sehr viele Männer im Krieg ums Leben kamen und die Frauen mit den Kindern schutzlos darstanden. Zu Nicht-Kriegszeiten hat er seine erste Ehe mit 25 Jahren, mit einer 40-jährigen Dame geschlossen und erst nach 2,5 Jahren nach Ihrem Tod mit 65 Jahren, erneut mit einer 55-jährigen Witwe geheiratet. Er hat nicht, wie die reichen Scheichs heutzutage, junge hübsche Frauen aus selbstzweck geheiratet. Schwein zu essen wird uns auch nur unter gewissen Umständen erlaubt, um nicht zu verhungern. Genauso müssen auch hierbei gewisse Umstände vorhanden sein. So wie wir unter normalen Umständen kein Schwein essen dürfen, sehe ich diese Sache genauso.

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      • thechickonspeed
        23. Februar 2015

        meine Güte, man kann doch ein „Propheten“ Geschreibsel aus dem ersten Jahrtausend heute nicht mehr als aktuellen Ratgeber für’s Leben nehmen. Der Islam ist unter allen Religionen die frauenfeindlichste und die meisten Jungs, die sich als muslimisch religiös bezeichnen, haben ein fürchterliches Machoweltbild. Und wenn sich diese Herren angesichts luftiger Kleidung der Damen nicht mehr beherrschen können, sollte man . den Herren ggf. Handschellen anlegen anstatt die Frauen in verdeckende Gewänder zu sperren oder ihnen ein Kopftuch vorzuschreiben.

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      • Seyma
        24. Februar 2015

        thechickonspeed eine Bitte, lesen sie es sich ersteinmal durch, bevor sie ein Kommentar dazu schreiben. In meinem Kommentar habe ich nicht geschrieben, dass Männer sich nicht beherrschen können, wenn sie nackte Frauen sehen, ganz zu schweigen das Recht dazu hätten. Im Islam ist es den Männern sogar verboten, Frauen anzuschauen (gemeint ist das Betrachten des Körpers). Ich habe Beispiele aus dem Leben des Propheten zu Mehr-Ehigkeit gebracht, um zu verdeutlichen, dass dieses nicht erlaubt wurde, damit die Männer ihren Spaß haben und der Islam keine Religion der Lüste ist. Frauenfeindlich ist der Islam keineswegs. Bitte reden sie keine leeren Sätze, füllen sie diese mit handfesten Informationen. Bild leser machen sich bemerkbar. Macho Muslime habe ich nicht in meiner Umgebung, kenne auch keine. In welchen Milieus halten sie sich auf? Dieses Machoweltbild, kommt in Kneipen, Fußball Communities oder orientalischen Männercafees vor, aber nicht in Moscheen. Deshalb hat die Predigt dieses Imams für Aufruhr gesorgt. Ich wünschte sie könnten richtige und (oder) gebildete Muslime kennenlernen, treue Gentlemens, standhaft und herzlich (z.B. mein Mann 🙂 Die Natur ist daran schuld, dass JEDER Mann (sogar Mensch) reize durch Nacktheit deutet. Mutternatur, so ist es nun mal. Nicht umsonst „Sex sells“. Aber natürlich ist es Jedem selbst überlassen, ob man die Reize verdecken möchte oder nicht, ob man religiös ist oder nicht. „Es gibt keinen Zwang im Glauben“ zitiert aus dem Koran (Sure 2/255)

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      • Kommentar
        24. Februar 2015

        An Thechickonspeed: Wieso nicht, was hat sich den in der Zeit dermaßen verändert, dass man nun auf aktuellere Religionen zugreifen müsste? Die Werte und Normen ändern sich nicht mit der Zeit, auch wenn es technische Fortschritte gibt. Auf welche religiösen Vorschriften (Werte und Normen) haben sie verzichtet?

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    • ayhanakcin
      12. März 2015

      Ganz unabhängig welcher Religionszugehörigkeit. Männer sind gegenüber visuelle Reize die schwächsten Lebewesen der Welt. ganz unabhängig welcher Religionszugehörigkeit oder Kultur. Da sind Frauen die Stärkeren. Der eigene Wille, also der Verstand ist überlegen. Ganz unabhängig welcher Religionszugehörigkeit oder Kultur.

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    • ws
      25. März 2015

      Sie nehmen ja relativ ausführlich Stellung…
      Die Stossrichtung von Betül Ulusoy muss ja auch Ihnen aufgefallen sein:
      Das Thema der Stellung der Frau erwähnt sie mit einem Satz, um zu sagen, dass sie dazu eigentlich nichts sagen kann und will, um dann für den Rest des Artikels eine Karikatur der Stellung der Frau im Westen zu zeichnen, der sie auf keinen Fall folgen will.
      Sieht so Analyse und Stellungnahme aus? Wenn sie schon ein eher rückschrittliches, unemanzipiertes Frauenbild propagiert oder zumindest billigt, so soll sie es doch wenigstens ehrlich sagen.

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  16. Monika Aigner
    9. Februar 2015

    Also, ob S I E einen Iman-Arsch kommentieren müssen, oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Es stimmt allerdings, dass man es als Bürger dieses Landes schon mal erwarten kann, dass sich Betroffene oder Verantwortliche zu solchen, den Gesetzen widersprechenden Predigten äußern und auch distanzieren.

    Aber weshalb ich mir den Kommentar zu Ihrem Post „Sexuelle Verfügbarkeit“ ist ein anderer Grund. Sie liegen da einem essentiellen Irrtum auf. Eine Frau – hier in Mitteleuropa und im speziellen Falle in Deutschland – zeigt ihre sexuelle Verfügbarkeit N I C H T durch ihre Kleidung. Sie ist nicht sexuell verfügbar wenn sie nackt, halbnackt oder wie Sie, verschleiert ist. Sie ist immer (und ich betone hier ausdrücklich „I M M E R“) nur dann sexuell verfügbar, wenn sie selbst es will! Das ist ihr Recht und wird durch die Gesetze gedeckt!
    Wenn also eine junge Frau halbnackt tanzt, dann bedeutet das nur, das sie sich gern so kleidet. Nicht mehr und nicht weniger. Das ist nun mal im Selbstverständnis der Mitteleuropäer so.
    Ich bin jetzt 62 Jahre alt. In meiner Jugend wurde in der Nachbarschaft eine Frau vergewaltigt. Eine ältere Nachbarin sagte damals: „Kein Wunder, wie die angezogen ging.“ Meine Eltern (beide, mein Vater und meine Mutter) brachten mir damals bei, dass ich jederzeit das Recht habe mich zu kleiden wie es mir gefällt und wie ich mich wohl fühle. Niemand darf einen dafür Gewalt zufügen und schon gar nicht sexuelle!
    Das ist nun bald 50 Jahre her. Ihre Anpassung an das aufgeklärte Leben hinkt mindestens um den gleichen Zeitraum hinterher. Sie haben also noch viel vor sich im Leben. Viel Spaß dabei!

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    • John Doe
      24. März 2015

      „Wenn also eine junge Frau halbnackt tanzt, dann bedeutet das nur, das sie sich gern so kleidet.“ In den meisten Fällen sehe ich es genauso. Es gilt auch im TV oder im Theater.

      ABER es gibt auch andere Fälle: Angefangen vom Strip-Club bis eben zu Werbespots, welche mit sexuellen Reizen Aufmerksamkeit erreichen wollen. In beiden Fällen ist der Grund für das halbnackte Tanzen ein anderer: Geld.

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  17. Hans Zimmer
    9. Februar 2015

    Was? Eine Feministin ist zu dem Entschluss gekommen dass Männer an allem Schuld sind? Schockierend!

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  18. corinna
    9. Februar 2015
  19. Zeynep Ergun
    10. Februar 2015

    Danke für den Beitrag!
    Ignoranz, gegenüber Religionen vs. Medien und Machtverhältnisse.
    Unangemessenheit, die dadurch an den Tag gelegt wird.
    Timing, das ohnehin schon längst nicht beachtet wird… WEIßGLUT.
    Die einzige Methode, um einen ruhigen Kopf zu bewahren: Edep Ya Hu!

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  20. BertaB
    10. Februar 2015

    Warum die Menschen sich so über die „Predigt des Imams“ aufregen? Weil wir vor ein paar Jahrzehnten diesen Mist noch ständig anhören mussten. Dann gab’s die Frauenbewegung, die hat so einiges geändert: Die Frauen haben hart für ihre Rechte gekämpft. Erst 1996 wurde ein Gesetz verabschiedet, das Vergewaltigung in der Ehe unter Strafe stellt. Das heißt, was dieser Imam da von sich gibt, zeugt von einer Ideologie, die eigentlich überwunden schien. Er propagiert Rückschritt und missachtet Frauenrechte. Niemand sollte in der Bundesrepublik solche Lebensregeln von sich geben, egal welchen Glaubens er ist. Genauso wird in meinem Bekanntenkreis über Frau Petry von der AfD diskutiert, die eine Drei-Kind-Ehe fordert.

    Ich bin auch hackesauer auf den Typ – aber nicht weil er Muslim ist und Imam, sondern wegen der Inhalte, die er in seiner Predigt verbreitet hat. Dass er allerdings im Namen der Religion spricht, sollte Anlass für eine Debatte unter denen, die diesem Glauben anhängen. Das tun die Christen auch, wenn der Papst Unsinn verzapft (wie gerade jetzt beim „würdevollen Schlagen von Kindern“).

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  21. Seyma
    12. Februar 2015

    Berta B. ich möchte dir für deine Denkweise danken, denn nur solch eine Haltung kann ein friedlichen Miteinander fördern. Ich finde es schade, dass wir uns als Muslime, von solchen Äußerungen oder Ereignissen, gezwungen fühlen zu distanzieren. Wie zum Beispiel, zu dem Vorfall in Paris, sowie den Äußerungen von diesem und Imam. Mir ist das sehr Fremd, ich habe keinen Bezug dazu, jedoch werde ich als Muslima, dank der Medien damit in Verbindung gesetzt. Ich bekomme eine Gänserhaut, wenn ich die Wörter „Islam“ oder „Muslime“ in den Medien lese bzw. höre, denn es geht jedesmal um etwas negatives. Genauso lächerlich wäre es, wenn man das Christentum in Verbindung mit dem Mordattentat an 3 Muslimische Studenten in California, setzen würde. Viele Christen würden sich darüber ärgern. Es wird dabei weder mit den Wörtern „Terror“ noch „Christentum“ berichtet. Das ist auch richtig so, denn keine Religion soll wegen den Taten einzelner Religionsangehöriger büßen müssen.

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    • FlorianVolm
      13. Februar 2015

      Ich stimme grundsätzlich zu, nur eine Anmerkung: Es wäre falsch, das Christentum mit dem Mordattentat in den USA in Verbindung zu setzen, weil es nicht stimmt. Die Presse ist sich einig, dass hier ein radikaler Atheist gehandelt hat.

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    • John Doe
      24. März 2015

      Ich halte ebenfalls nicht viel von diesem übermäßigem Distanzierungsdruck. Taucht doch sehr schnell ein Generalverdacht auf. Allerdings liegt die Schuld dieser Entwicklung nicht bei den Nicht-Muslimen zu suchen. Denn gerade die Terroristen fühlen sich als „wahre Muslime“ und meinen den Altvorderen nachzueifern. Insofern haben gerade bekennende Muslime eine besondere Verantwortung darauf zu verweisen, dass sie ihren Glauben anders verstehen. Das sollte nicht in Form einer Entschuldigung sein, sondern eher im Alltag und im Umgang mit Andersgläubigen deutlich werden. Die Terroristen versuchen zu spalten, in diesem Fall in nach ihrer Definition „Muslime“ und „Nicht-Muslime“. Dieser Spaltung sollte nicht das Wort geredet werden.

      Die Nationalsozialisten haben sich in den Jahren 33-45 ganz bewusst auf „germanische“ Traditionen bezogen, als sie vom Kampf um Lebensraum gegen angeblich minderwertige slawische Völker sprachen. Heute – 70 Jahre nach Kriegsende – taucht die Diskussion auf, ob das noch etwas mit dem heutigen Deutschland zu tun hat. Meiner Ansicht nach hat es das. Allerdings im Sinne eines „Nie wieder“ und einer Aufklärung über die Gefahren des Rassismus und Neonazismus. Nicht in der Form, dass ich mich als 35-jähriger nun persönlich entschuldigen muss.

      Es kommt nicht von ungefähr, dass Neonazis konstant an einer Täter-Opfer-Umkehr arbeiten und somit die Verantwortung Deutschlands als Land leugnen. Diesen Effekt, dass nur Opfer der eigenen Gruppe als legitime Opfer akzeptiert werden, sieht man auch deutlich in Kreisen radikaler Anhänger des Salafismus. Meiner Meinung nach ist die Definition des Opferstatus ein wichtiges Merkmal für den Grad der Radikalität. Es ist dann irgendwann pure Kriegsrhetorik. Es ist die Verantwortung jeder Gruppe, diesen Radikalen in eigenen Reihen widersprechen. Also ist es auch legitim, dass Nicht-Muslime Antworten von Muslimen erwarten, wenn radikale Muslime Gewalttaten begehen.

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    • Karla Kolumna
      14. Juni 2015

      Hallo Seyma,
      ich halte es nicht für erforderlich, dass sich Muslime von solchen Äußerungen vor Nicht-Muslimen distanzieren.

      Aber man kann sich ja schon mal fragen, wo denn der Aufschrei unter den Musliminnen bleibt, wenn da ein Imam sich hinstellt und verkündet, dass ihr für euren Mann stets sexuell verfügbar zu sein habt und er euch schlagen darf, wenn ihr euch verweigert.

      Würde sich ein Pastor, Pfarrer oder der Papst hinstellen und soetwas hinausposaunen, würde es Massenproteste geben.
      Wir würden uns natürlich nicht vor Nicht-Christen davon distanzieren, sondern von demjenigen, der soetwas verbreitet.

      Ebenso verhält es sich mit Terroristen, die im Namen Allahs morden. Da fehlt aus meiner Sicht nicht die Distanzierung der Muslime vor uns, sondern die Distanzierung der Muslime von diesen Mördern.

      Seltsam finde ich, dass Massenproteste sofort und lauthals auf die Strasse kommen, sobald eine Karikatur missfällt oder der Völkermord an den Armeniern benannt wurde. Da geht es mit dem Protest.

      Das hinterlässt in der Bevölkerung ein schiefes Bild, ein ungutes Gefühl, Misstrauen und Fragezeichen. Falls du das nachvollziehen kannst.

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      • Seyma
        21. Oktober 2016

        Das sehe ich anders. Christen sehen sich auch nicht angesprochen und protestieren, wenn ein Priester 200 Jungen sexuell missbraucht. Wer war auf der Strasse Sie etwa? Haben Sie in Ihrer Umgebung Fragen beantworten müssen wie:, ob es im Christentum die Regel sei, dass Kinder in Kirchen sexuell missbraucht werden? Wurden Sie an Ihrem Arbeitsplatz darauf angesprochen und mussten ihre Stellung dazu äußern? Ich in der Schule schon! Nach einer Schlagzeile wie:, „Ehrenmord in der Türkei“ musste ich Stellung dazu nehmen und konnte meine Lehrerin nicht davon überzeugen, dass es nicht zu unserer Kultur gehört! Ich bin es Leid für jeden Scheiss die irgendwelche Geisteskranke aus meinem Kulturkreis sagen oder ausüben, Rechenschaft abgeben zu müssen oder gefragt zu werden! Ich frage auch keinen Deutschen ob er ein Reichsbürger ist! Irgendein Imam der keiner sein darf meiner Meinung nach, interessiert mich kein Stück, da er nicht meine Religion vertritt, sondern seine eigene erfundene Wunschreligion! Im Koran werden die Menschen nicht unterschieden! Es steht nicht geschrieben ihr Männer oder ihr Frauen, Allah spricht uns an mit IHR Gläubigen! Nicht einmal dass die Frau aus der Rippe des Mannes erschaffen wurde, können sie im Koran finden. Es steht lediglich wie der Mensch erschaffen wurde!

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  22. Kommentar
    13. Februar 2015

    An: Thechickonspeed. Wenn ich hier aufzählen würde, aus welchen Gründen mich die Deutschen in Antalya nerven, oder weshalb ich an Freitag- und Samstagabenden in Deutschland mich nicht nach 12Uhr aus dem Haus traue, kannst du es dir wahrscheinlich vorstellen. Betrunkene laut schreiende Männer verängstigen mich. An Fußballtagen ist es an den Bahnhöfen und Zügen besonders schlimm. Anders in der Türkei sieht man im Sommer bis 02 Uhr noch Familien in Eisstielen sitzen. Übrigens wurde meine Freundinn in einem Club von einem Deutschen angefasst. Letztens habe ich mich um die Mittagszeit in einem 18+ Film gefühlt, als ein Pärchen aufeinandersitzend erotische Küsse austauschten. Sauberkeit wird bei uns ganz groß geschrieben, deshalb können wir uns nicht vorstellen, einen Hund in der Wohnung zu halten, ganz zu schweigen ins Bett lassen, der den Dreck von der Straße nach Hause trägt (Dabei bin ich ein extrem Tierlieber Mensch). Wozu ich hinaus möchte ist es, dass wir unterschiedliche Lebensweisen und Kulturen haben. Wenn wir anfangen das Negative an einem Volk zu sehen und nicht akzeptieren können, dass Jemand aus eigener Überzeugung die Hand nicht geben möchte, können wir nur gegenseitige Vorurteile und Hass schüren. Es gibt Unterschiede keine Frage, aber es kommt auf die Sicht des Betrachters an. Andere können es sich nicht vorstellen einen Minirock zu tragen und würden sich dabei entblößt, reumütig und erniedrigt fühlen (wegen Gottesfurcht oder kulturellen Werten), andere jedoch können es sich nicht vorstellen, einen Kopftuch zu tragen und würden sich dabei unterdrückt, entmachtet und untergeordnet fühlen. Besonders wichtig ist es dabei, keinen Zwang im tragen oder ablegen dieser auszuüben. Wir dürfen uns gegenseitig nicht beurteilen, sondern müssen anfangen uns gegenseitig zu repektieren und vorallem zu akzeptieren!

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    • thechickonspeed
      13. Februar 2015

      Ungefragt angefasst sollte niemand werden, weder Mann noch Frau und auch unabhängig von der Kleiderwahl. Auch wenn ich mich im kurzen Rock, High Heels und tiefem Ausschnitt bewege, heißt es nicht, dass ich Freiwild bin und auch nicht, dass ich mich – inbesondere von einer Klientel/einem Kulturkreis – dumm anmachen lassen muss.
      De facto gibt es hierzulande einen kulturellen Konsens, der sicher nicht immer toll ist, aber eben die örtliche Kultur widerspiegelt. Und ich stelle fest, dass es gewissen Kreisen – meist mit einem muslimischen Background – sehr schwer fällt, sich zu integrieren und zu assimilieren. Kurzum: Wenn ich hier als Mann einer Frau aus religiösen Gründen nicht die Hand geben kann oder ich küssende Pärchen als störend empfinde, sollte ich mich fragen, ob ich in diesen Kulturkreis passe und mir ggf. einen Ort suchen, wo meine Standards eher der lokalen Norm entsprechen. Wie gesagt, es gibt viele Staaten mit einer Rechtsform basierend auf der Scharia. Ich möchte dort nicht wohnen, aber der nicht handschüttelnde Gebrauchtwagenhändler mit dem Fusselbärtchen wäre dort wahrscheinlich besser aufgehoben.

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  23. Kommentar
    13. Februar 2015

    Ich sage nicht, dass ich ein sich küssendes Pärchen als störend empfinde. Ich versuche ihnen ihre Vorgehensweise zu schildern. Abgesehen davon, dass die Staatform der Sharia, so wie sie heutzutage angewandt wird, nicht angewendet werden sollte. Meine Ansicht ist es, wenn man negativ eingestellt auf die Umwelt schaut und sich an allem fremden stören lässt, sogar erwartet, dass jeder hier im Lande lebender Muslim sich assimilliert und die christlichen Werte übernimmt, greift man in die Grundrechte jedes Menschen ein. Jedem das seine war die Intention meines Kommentars und ein Tipp, ärgern sie sich nicht über fremd aussehende Menschen oder deren Werten, akzeptieren sie einfach die vielfältigkeit, so lange in ihr Leben nicht eingegriffen wird.

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  24. Club of 313
    16. Februar 2015

    Hat dies auf Club of 313 rebloggt.

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  25. monika
    24. Februar 2015

    die Hand geben ist in meiner Sozialisation ein Zeichen von Friedfertigkeit,
    diese Geste entstand zu einer Zeit wo man damit demonstrierte: schau diese meine Hand ist ohne Waffe, gleichzeitig signalisierte damals der Armabstand beim Handgeben die persönliche Grenze

    wenn mir jemand meine ausgestreckte Hand zurückweist, dann beleidigt er mich.
    aus welchem Grund er das macht ist mir dabei hübsch egal, es ist eine Beleidigung.

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    • Kommentar
      24. Februar 2015

      Ein Mann der zu seinen eigenen Werten steht und dafür gegen den Strom schwimmt, die Blicke und Äußerungen der Menschen aushält, erhält von mir Respekt. Eine sehr harmlose und leicht verzichtbare Geste, welches man einfach akzeptieren könnte. Aber leider aus Trotz als Beleidigung anerkennen muss. Bloß kein Verständnis zeigen, alle müssen sich assimilieren, wie einige hier schreiben, sogar die Namenswahl der Kinder dem Land anpassen. Wir leben in einer Globalen Welt, in der wir als freie Menschen uns leicht aussuchen können, wo wir arbeiten möchten. Die Bedingung darf keine Assimilation erfordern. Meine Beobachtungen zeigen, dass die Deutschen in Dubai auch keinerlei Anpassung zeigen, obwohl einige zum Teil schon seit 20 Jahre dort leben. Es gibt sogar eine Deutsche-Community, man grenzt sich von den anderen Völkern ab. Die Kinder besuchen deutsche Schulen und Kindergärten. Die arabische Sprach lern dort keiner, aber niemand wird deshalb dort herabgewürdigt. Was für tolle und tolerante Einheimische. Ein Traum für jeden Einwanderer. Im Vergleich dazu unser schönes Deutschland, wo mein Staatsexamen nicht ausreicht, um meine Integration zu beweisen, ich darf meine religiöse Werte nicht ausleben und wenn doch, werde ich dafür herabgewürdigt. Deutscher Staatsbürger 2. Klasse. Aber klar alles meine Schuld, ich könnte mein Kopftuch ablegen, Haare blond färben und mich Anna nennen. Wie einfach es doch geht. Aber wo finde ich meine eigene Identität und mein Glauben wieder? Umso mehr man aufgibt, umso mehr wird verlangt, denn dann folgt das Konsumieren von Alkohol auf den Weihnachtsfeiern und Teamevents, wenn nicht wird man unterschwellig ausgeschlossen und abgestempelt.

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  26. monika
    12. März 2015

    sehr, sehr persönlich….

    ich bin in den 70er Jahren sozialisierst, das war eine Zeit des Aufbruchs, eine Zeit wo viele Werte in meiner österr. Kultur auf den Kopf gestellt wurden, um sie zu hinterfragen. Meine Eltern flippten aus, wenn man Bruder lange Haare trug => und genau deswegen trug er sie.
    Meine Mutter wollte mich in Faltenrock und weißer Bluse stecken, weil so eine seriöse Frau auftritt => ich trug damals die sogenannten „indischen Kleider“ => seh ich mich heut damit auf Fotos, kann ich das nur tolerieren, weil es eben mein gesellschaftl. Protest war und ist. 🙂

    ich erkannte in den Jahren meines Lebens, ich kann nur dann wirklich akzeptieren und tolerieren, wenn mir auch diese Verhaltensweise entgegengebracht wird, wenn ich spüre, dass ich „nur nachgeben“ soll, mache ich Innen drin einfach zu und werd stur.

    und ich zähle mal auf wo ich gefühlsmäßig immer „nachgeben“ muss, wenngleich bei 99% niemals ein Einzelner oder eine Einzelne dran schuld ist, sondern oftmals unsere political correctness… nichts desto trotz muss ich damit ja auch leben…

    manche muslimischen Männer geben mir nicht die Hand => in meiner Sozialisation gibt es sogar strikte Knigge Regeln wer wen wann wie die Hand reicht und ein zurückweisen wurde immer als „Kriegserklärung aufgefasst“

    in den Klassen dürfen kathol. Kreuze nicht mehr hängen, weil keine religiösen Zeichen etc… (politische Entscheidung hat nichts ausschließlich mit Muslimischer Religion zu tun, aber auch…)

    mancherorts werden Weihnachtsmärkte verboten, weil es sonst muslimische Anrainer stören könnte… (polit. Entscheidung, aber merkts du was das bewirken kann… )

    ich war lange Zeit Trainerin in Arbeitsmarktprojekten (Österreich) nicht wenige der dortigen muslimischen Männer haben mir klipp und klar gesagt, dass sie sich von einer Frau nichts sagen lassen, sie machen Pause wann sie wollen, sie tun was sie wollen, weil eine Frau hat nicht das Recht ihnen was zu sagen,

    ich musste daher akzeptieren, dass ein TrainerKollege diese Männer betreut, weil Rücksicht auf deren Kultur => merkst was…

    ich erlebe, dass sich meine Heimat mir entfremdet aus Rücksicht auf Menschen, die anders leben und jedes Mal muss ich nachgeben, weil sonst nicht politisch korrekt….

    oder die Sprache, ich habe eine Nachbarin, die ist seit 43 Jahren in Österreich, sie kann sich mit mir aber nicht mal über das Wetter unterhalten, weil sie fast kein bis gar kein Deutsch spricht => ich erlebe diese Frau als ÖsterreicherInnen – feindlich, weil sie sich offensichtlich nicht mit irgendeinen Österreicher oder einer Österreicherin unterhalten mag….

    und das erleb ich nicht einmal…

    also Fazit für mich: ich muss nachgeben, aber etliche Menschen aus dieser anderen Kultur,nein zu einem hohen Prozentsatz sind es Menschen aus der Türkei, passen sich null nada nix an…

    mein Nachgeben hat aber auch seine Grenzen, ich fühl mich hie und da an die Wand gedrückt,
    und ewigst bleibt mir in Erinnerung als die rund 25Jahre alten türkischen Mitbewohner aus meiner Nachbarschaft meiner Tochter nachgerufen haben: schau, da ist eine zum Probieren, ….. weil keine Muslima…

    das alles hab ich in meinem Kopf, in meinem Herzen und es tut weh, dass meine Kultur, meine Art zu leben, mich zu kleiden zu denken für sehr viele muslimische Mitbürger aus der Türkei einfach Dreck ist und sie mich nicht als vollwertigen Menschen ansehen, weil Frau

    ob du Kopftuch trägst, ob du dich verhüllst oder nicht => das ist mir egal, es ist deine Entscheidung, selbst dann wenn du dich familiären Druck beugen tätst, es bleibt dir überlassen, weil ich gehe davon aus, dass ein erwachsener Mensch nur das tut was er mag…, weil ich so sozialisiert bin,

    Österreich war und ist immer ein Sammelbecken unterschiedlicher Kulturen und Sprachen gewesen.
    Zu Kaisers Zeiten war es in der Armee klar, dass die Sprache der Mehrheit der jeweiligen Einheit gesprochen wird, jeder Ranghöchste musste mindestens österr. Deutsch, Ungarisch, Italienisch und Tschechisch verstehen und sprechen, jeder kleine Soldat 100Befehle in diesen Sprachen.

    Heute noch gibt es Ausnahmen für relig. Bedürfnisse bei den Soldaten..

    mein einziger Wunsch ist, dass beidseitig gelebte Werte nicht niedergemacht werden, dass du dein Kopftuch tragen kannst und angesehen leben kannst und dass ich mich kleiden kann wie ich will, ohne von Angehörigen deiner Religion als Hure betrachtet zu werden…
    und dass Angehörige deiner Religion akzeptieren, dass Frauen in AT gleichberechtigt und gleichwertig sind und sich auch anpassen, nicht aufgeben, anpassen,

    wir beide, obwohl ungleich alt aus unterschiedlicher Kultur erleben, dass unsere Werte nicht akzeptiert werden, weil es viel rund um uns gibt, dass dies verhindert, die Rede dieses Mannes ist zum Beispiel sowas…

    weil wir Frauen hier in Österreich und auch in Deutschland jahrzehntelang dafür kämpften, dass Vergewaltigung in der Ehe strafbar wird…

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  27. Limon
    16. März 2015

    Ab wann sagt man: mir ist es egal.

    Wenn eine Frau halbnackt tanzt oder
    wenn ein Mann über Ihre “Sexuelle Verfügbarkeit” bestimmen möchte?

    Ab wann sagt man: unterdrückt, unterwürfig

    wenn sie Ihre Sexualität selbst bestimmt kann, oder
    wenn sie Ihre Sexualität bestimmen lässt oder
    wenn sie scheinbar eine Asexualität lebt…

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  28. Karla Kolumna
    14. Juni 2015

    Hallo Betül,

    du schreibst, dass dich das Gerede des Imams gar nicht in deiner Lebenswirklichkeit betrifft, zum Glück. Aber hast du dazu keine Meinung?
    Es betrifft dich ja anscheinend doch, denn solche Imame prägen das Bild des Islam in Deutschland, und das ärgert dich ja offenbar. Wieso dann aber nicht dem Imam oder der Moschee, in der solche Reden geschwungen werden, mitteilen, was Musliminnen davon halten? Der Imam hat ja dich mitgemeint.

    Die deutsche feministische Szene arbeitet sich schon seit Jahrzehnten an dem Thema der Sexualisierung der Frau ab, es ist also eine uralte Debatte mittlerweile. Dabei gibt es witzigerweise, genau wie beim Kopftuch, zwei Positionen. Die einen sehen die erotische Darstellung bis hin zur Prostitution als Ausdruck von Emanzipation, solange die Frauen dies freiwillig machen (analog wie du das Kopftuch siehst). Die anderen sehen dahinter eine Unterdrückung der Frau, indem sie zum Sexobjekt degradiert wird (so wie die Gegner des Kopftuchs).

    Kopftuch und Minirock sind zwei Seiten einer Medaille, beides gäbe es nicht ohne Sexualität und Männer 😉

    Ich persönlich finde die Mitte gut, weder die heilige noch die Hure zu geben, sondern einfach als Mensch zu existieren.

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Dieser Eintrag wurde veröffentlicht am 7. Februar 2015 von in Allgemein und getaggt mit , , , , , .