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Kopftuch-Urteil: Ich will mich nicht mehr rechtfertigen müssen

Das Erste, was mir einfällt, als ich den Beschluss des Bundesverfassungsgerichts zum Tragen eines Kopftuchs bei Lehrerinnen lese, ist: „Wir müssen über dein Scheißkopftuch sprechen.“ Im Abitur hatte mir diesen Satz meine Schulleiterin gesagt. Danach hatte ich mich als Minderjährige stundenlang vor ihr und zwei weiteren Lehrern für das Tragen eines Kopftuches rechtfertigen müssen. Ich habe in meiner Schulzeit viele solcher Erfahrungen gemacht. Das macht richtig Lust auf Schule.

Ich empfinde diese Taten auch heute noch nicht als besonders neutral – um das mal vorsichtig auszudrücken. Unsere Vorstellung von einem neutralen Klassenzimmer ist eine Illusion. Allerdings ist unser Land auch außerhalb der Schule kein neutraler Raum, sondern vielfältig und bunt. Wenn Schule auf das Leben vorbereiten soll, müssen Schüler in der Schule mit dieser Vielfalt in Berührung kommen. Sie müssen in einem geschützten Rahmen lernen, mit möglichen Konflikten und Diversität umzugehen. Dazu ist es unerlässlich, dass auch die Lehrerschaft unsere Gesellschaft widerspiegelt. Unsere Schüler kann das nur bereichern.

Der Erdkundelehrer sprach von Religion

Die Entscheidung ist darum ein großartiger Schritt in die richtige Richtung. Sie stellt uns aber auch vor Herausforderungen. Gerade weil in Zukunft eine konkrete Gefahr ausreichen soll, um im Einzelfall Lehrerinnen mit Kopftuch aus dem Schuldienst auszuschließen. Ich sehe diese Entscheidung auch als generelle Chance, in der Schule aufzuräumen.

Ein Leser erzählt mir einmal von einem christlichen Erdkundelehrer: „Der war immer nett, nur an christlichen Feiertagen nicht. Dann wurde nämlich aus dem Erdkundeunterricht kurzerhand ein Religionsunterricht. Wies man ihn darauf hin, flog man aus dem Unterricht.“ Wenn wir in Zukunft über Gefahren diskutieren, denke ich auch an solche Lehrer, meine Schuldirektorin und alle anderen, die es nicht so ernst nehmen wollen mit unserer verfassungsrechtlich garantierten Religionsfreiheit, Gleichberechtigung und Selbstbestimmung. Das gibt mir Hoffnung.

Selbstbestimmung. Gerade die geht flöten, wenn Lehrerinnen mit Kopftuch ihre muslimischen Schülerinnen unter Druck setzen, auch ein Kopftuch zu tragen. Dieses größte Argument für ein generelles Kopftuchverbot ist für mich eigentlich das größte Argument für eine Normalisierung im Umgang mit dem Kopftuch. Welches Bild soll muslimischen Schülerinnen in der Schule vermittelt werden? Dass man es als Muslimin nur zur Putzkarriere schafft?

Mit Kopftuch darf man nur Putzfrau sein

Interessanterweise stört sich niemand an kopftuchtragenden Putzfrauen an deutschen Schulen. Die Debatten um das Kopftuch beginnen dort, wo muslimische Frauen anfangen, gebildet, eloquent und selbstbewusst am öffentlichen Leben teilzuhaben. Oder wollen wir Schülerinnen nicht vielmehr vermitteln, dass man es mit Kopftuch, trotz aller Widrigkeiten und Hürden, schaffen kann, seinen Weg selbstbestimmt und mutig zu gehen. Muslimische Mädchen brauchen starke Vorbilder.

Die Entscheidung fordert uns als Gesellschaft heraus. Sie fördert aber auch unser Verständnis für Offenheit, Pluralismus und Gleichheit. Wir müssen sie darum als neue Chance für uns alle begreifen.

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Dieser Artikel erschien am 15. März 2015 in DIE WELT: http://bit.ly/1AHNuUM

60 Kommentare zu “Kopftuch-Urteil: Ich will mich nicht mehr rechtfertigen müssen

  1. Rika
    15. März 2015

    Nun müssen sich halt diejenigen Muslima rechtfertigen, die kein Kopftuch tragen…. Was ist also so großartig an dem Urteil?
    Es ist pädagogisch vollkommen falsch, weil es den jungen Mädchen und Frauen, die aus dem vermeintlich „religiösen“ Zwang ausbrechen wollen, nun eine zusätzliche Last in Form Kopftuch tragender Lehretinnen-Vorbilder aufbürdet.
    Ich kann darin keinen Fortschritt für die integrationswilligen Muslime erkennen, eher dient es den Extremen zur Rechtfertigung ihrer pseudo-religiösen Ideologie und dem Frauen verachtenden Verhaltenskodex eines archaischen Kultes.

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    • yp142
      15. März 2015

      ich beobachte im Stadtleben ziemlich oft und lange verschiedenste Gruppen von Frauen, bei denen manche ein Kopftuch tragen u andere nicht.
      Was anscheinend nicht passiert ist, dass es in diesen Gruppen einen erfolgreichen Gruppendruck gibt, der zum Kopftuch oder hin zum „ohne Kopftuch“ zwingt.
      Natürlich ist es nicht unwahrscheinlich, dass es auch Missionierungsversuche in beide Richtungen gibt, aber insgesamt scheinen z.B. muslimische Frauen sich mit und ohne Kopftuch gegenseitig akzeptieren zu können.
      Jetzt müssten nur noch die nicht-muslimischen Menschen diesbzgl. etwas relaxter werden

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    • Canan Cibir
      15. März 2015

      Hallo
      Guten Abend,
      darf ich sie darauf aufmerksam machen, dass viele Menschen unabhängig vom Alter, das Kopftuch mit liebe tragen.
      Es gefällt Ihnen.

      Ich persönlich finde es auch schön.

      Ein Beispiel möchte ich noch geben.
      Ich finde Nonnen genauso süß und sie lieben auch Ihre Bedeckung. Bitten sie doch mal eine Ihre Bedeckung ab zu nehmen.
      Zwingen sie doch die Nonne sie ab zu nehmen. Ķönnen sie sich vorstellen wie verletzt dieser Mensch wäre. Sie trägt es mit liebe und auch aus Überzeugung.

      Weiter möchte ich zu den Krebs kranken Menschen, die froh um ihre Bedeckung sind. Weiteres muss ich wohl zu diesem Personenkreis nicht hinzufügen.

      Auch die russische und auch deutsche Kultur die Großmütter tragen diese Bedeckung.

      Nun erzählen wir doch diesen Menschen, dass aufgrund ihrer Bedeckung alle Wege vetsperrt seien, sie haben kein recht auf Bildung oder auf hohen plätzen zu sitzen.

      Ich finde dieses denken sehr eingeschränkt. Wie Scheuklappen eines Pferdes.

      Ein Mensch kommt durch seine Leistung und Engagement an seine arbeit.

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  2. Susann
    15. März 2015

    Sehr schön erfasst, mashAllah 🙂

    Hab mich auf meinem Blog auch schon darüber geäußert, vor allem das mit der Neutralität vs. Vielfalt ist sehr diskussionsbedürftig.

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  3. Stefan Meier
    15. März 2015

    ich will die islamische Unkultur und Rückständigkeit nicht in Europa. Die Schule ist und bleibt grundsätzlich neutral, wobei ein Kruzifix im Klassenzimmer zur hiesigen Kultur gehört und akzeptiert werden MUSS. Entweder die Muslime beginnen sich endlich zu ASSIMILIEREN oder sollten in ein kompatibles Land auswandern/einwandern! Diese ständige Gefeilsche ist genau wovor Islamkritiker warnen und es wird immer schlimmer! SCHLUSS!

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    • vasili
      15. März 2015

      Der Islam und Muslime sind Teil unserer Gesellschaft. Wenn Ihnen das nicht passt, dann sollten Sie in ein kompatibles Land (Neuschwabenland z.B.) auswandern. SCHLUSS!!!!111einself

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      • Bruce
        16. März 2015

        Das Kopftuch passt nicht zu Deutschland. Und wem das nicht passt, der sollte Putzfrau werden oder wieder nach Anatolien zurückgehen.

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      • Stefan Meier
        16. März 2015

        Soso „Teil“ unserer Gesellschaft, Sie haben den Präfix „Parallel“ vergessen.
        Ich weiß wirklich nicht welche Bereicherung wir erhalten mit dem Hals aufschneiden von lebenden Tieren, das Abmessern der Vorhaut von Knaben und Frauen in Stoffsäcke zu packen. Das alles sind Zeichen einer rückständigen Wüstengesellschaft, da hilft auch nicht ein Smartphone in der Hand diesen Zustand zu kaschieren. Es gibt nur ein Weg: ASSIMILIERUNG wie es alle Zuwanderer auch in der Vergangenheit taten oder Auswanderung!

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      • Wolfgang Herde
        16. März 2015

        Der Islam gehört nicht zu Deutschland, jetzt sage ich Schluss, dies ist mein Land,geh Du doch zurück, Dein Kommentar ist eine bodenlose Frechheit.
        Ob unser Land bunt ist, oder wie bunt es ist, das bestimmen wir Deutschen, sonst keiner. Unsere Kultur ist christlich geprägt, basta !

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      • Susann
        16. März 2015

        @Stefan Meier
        Assimilieren, also so werden wie die allgemeine deutsche Bevölkerung (im übrigen bin ich sowas von Urdeutsch)? Was macht es denn so besonders, wie ein Deutscher zu werden? Was ist wichtig bei der Assimilierung? Wie sieht den das allgemeine Bild eines Deutschen aus?

        @Wolfgang Herde
        Es ist ihr Land? Respekt! Wer bestimmt denn, wem ein Teil der Erde gehört? Gibt es da Anspruchsrechte, die gerichtlichen Wert haben?

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      • Rika
        18. März 2015

        Nöööö, mir san mir und mir san hier!
        Sollen doch die auswandern, die hier eingewandert sind und nun alles umkrempel wollen….

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  4. yp142
    15. März 2015

    Dein „Dieses größte Argument für ein generelles Kopftuchverbot ist für mich eigentlich das größte Argument für eine Normalisierung im Umgang mit dem Kopftuch. “ sehe ich auch so.
    Ich lebe in Köln und mit mir lebt hier eine nicht so kleine Zahl von Frauen, die Kopftuch tragen. Ich möchte und verlange von unserer Gesellschaft, dass diese Frauen sich hier angenommen fühlen. Und ich möchte, dass diese Frauen hier frei über eine berufliche Zukunft nachdenken und davon träumen können, ohne dass sie wg einem Stück Stoff auf Grund äußerer Zwänge diese Träume mal sofort begraben müssen.
    Deshalb:
    +1 für deine Argumentation

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  5. Martin Schott
    15. März 2015

    Es braucht kein Kopftuch um gläubige Muslima zu sein. Das Kopftuch ist nur eine Variante aus der enormen Vielfalt von islamischen Verschleierungen bis hin zu Burka und Tschador, auf die sich irgendwelche islamische Gelehrte (natürlich alles Männer) zu irgendeinem Zeitpunkt geeinigt haben, weil das damals der Sittsamkeit entsprach. Die zwei Koranverse, die sich überhaupt mit einer weiblichen Verschleierung befassen, sind so vage, dass sie alles und nichts aussagen.
    Beschäftigt man sich ein wenig mit der islamischen Literatur über das Kopftuch, so erfährt man, dass das Kopftuch bzw. die Verschleierung untrennbar mit der Sexualität der Frau und der Frage, wie und unter welchen Bedingungen sie in der Öffentlichkeit auftreten darf, verknüpft ist. Überhaupt scheint die islamische Frau eine einzige Problemzone zu sein. Von einem Bekenntnis zu bzw. einer besonderen Verbindung mit Allah, die durch das Kopftuch ausgedrückt werde, ist hingegen nirgends die Rede. Das Kopftuch ist somit keinesfalls mit religiösem Schmuck wie Halskette und Kreuzchen oder Leuchter zu vergleichen, sondern geht über deren Bedeutung weit hinaus. Seiner Bedeutung nach ist es schon im Ansatz antiemanzipatorisch und frauenfeindlich, seiner Wirkung nach aber ein Signal der Abgrenzung von unverschleierten Frauen, denn so wie die kopftuchtragende Frau der Lehre nach als rein, sittsam und keusch gilt, muss die Frau ohne Kopftuch zwangsläufig als weniger wertvoll gelten. Muslimische Mädchen ohne Kopftuch sehen sich somit automatisch einer Konkurrenz und einem Gruppenzwang ausgesetzt, gegen den sie von Anfang an keine Chance haben.
    Auffällig ist, dass ausschließlich die Skeptiker und Gegner des BVerfG-Urteils über diese hoch problematischen Inhalte informieren und anhand von Fakten argumentieren. Vgl. Lale Akgün („Kopftuch nie das Symbol einer normalen gläubigen Frau gewesen“), vgl. Wolfgang Bosbach etc. Die Soziologin Necla Kelek hat einmal sinngemäß geschrieben, dass zehn Frauen, die das Kopftuch tragen, vermutlich elf verschiedene Gründe nennen werden, warum sie es tragen. Das Problem ist nur, dass das persönliche Empfinden nichts am erdrückenden ideologischen Ballast ändert, der hinter dem Kopftuch steht. Vor zehn Jahren noch hat ein DITIB-Vertreter das Kopftuch als „nicht wichtig“ bezeichnet. Ich bin heute noch der Meinung, dass es in staatlichen Schulen, Ämtern und Behörden nichts zu suchen hat.

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    • Susann
      16. März 2015

      Umgekehrt habe ich schon oft erlebt, wie ein gewisser Gruppenzwang die muslimischen Mädchen dazu brachte, ihr Kopftuch abzulegen. Im übrigen für eine muslimische Mama zwar traurig mit anzusehen, aber zwingen darf sie ihr Kind deswegen nicht und tut es auch nicht. Dass es immer welche gibt, die Zwang ausüben, rechtfertigt nicht, alle über einen Kamm zu scheren. Der Großteil der Muslime lebt eben nicht nach den, von den Medien so gern hervorgehobenen, angeblichen Zwangsvorschriften.

      Um nur ein wenig anzudeuten, warum Zwang im Islam so nicht erlaubt ist: jeder Mensch ist ab der Pubertät für seine Taten selbst verantwortlich. Niemand hat das Recht, jemanden zu etwas zu zwingen und tut er es doch, dann handelt er nicht islamisch.

      Diese moralische Wertvorstellung sollte und ist durch das Gesetz der Religionsfreiheit (und einigen anderen Gesetzen) durchaus angebracht und als deutscher Staatsbürger zu achten. Wer dagegen ist, scheint wohl ein Problem mit der Verfassung zu haben.

      Nicht muslimische Männer zwingen ihre Frauen ein Kopftuch zu tragen, die deutsche Gesellschaft zwingt muslimischen Frauen ihr Kopftuch abzulegen (zumindest wollen es wohl sehr viele, aber zum Glück hat das Gericht hier mehr Gerechtigkeitssinn)

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      • Martin Schott
        16. März 2015

        Ich fürchte, Sie sehen die Dinge ein wenig zu sehr durch die rosarote Brille. Dass es Muslimas gibt, die sich nicht um die ideologischen Hintergründe des Kopftuchs kümmern, ist doch keine Begründung dafür, die Augen vor den hässlichen Seiten der Realität zu verschließen. Vor 20, 30 Jahre spielte das Kopftuch im Straßenbild von Berlin, München und Nürnberg keine Rolle. Übrigens ebensowenig in Kairo oder Ankara. Heute hingegen gibt es selbst in „meiner“ kleinen Stadt Moscheen, in denen schon Grund- und Vorschülerinnen im Koranunterricht ein Kopftuch tragen. Alles voll „freiwillig“ natürlich.
        Ab der Pubertät ist jeder für sich selbst verantwortlich? In Deutschland übrigens ab der Volljährigkeit, in die Pubertät treten die Menschen immer früher und früher ein, teilweise schon mit 12, 13 oder 14 Jahren. Mit geistiger Reife hat das also nichts zu tun. Daher bereitet mir dieser Grundsatz allein schon Stirnrunzeln.
        In der Kopftuchfrage hat der (eigentlich ziemlich unbedeutende, aber rührige) ZMD einen merkwürdigen Begriff von Freiwilligkeit, Verantwortung und Pflicht. Folgender Text ist allemal typisch, außerdem passt er schön zu dem, was Sie geschrieben haben:
        „2. Die Kleidervorschriften gelten als Pflicht ab der Geschlechtsreife. Auch vor diesem Alter sollen bestimmte Teile dieser Vorschriften, z.B. Bedeckung der Geschlechtsteile, aus erzieherischen und gesellschaftlichen Gründen beachtet werden. Schamhaftigkeit gehört zur Glaubensausübung.
        3. Gebote und Vorschriften des Islam sollen bewusst befolgt werden. Die Befolgung soll aus Überzeugung und freiem Willen erfolgen, weshalb der Koran und die Prophetensprüche immer wieder den Sinn dieser Vorschriften, die negativen Folgen für die Gesellschaft durch ihre Missachtung und die Belohnung im Jenseits für ihre Beachtung erläutern.
        4. Das Nichttragen des Kopftuches bedeutet nicht die Abkehr vom Islam und gilt islamisch gesehen für sich allein nicht als Maßstab für die Frömmigkeit der Einzelnen.“
        Der innere Widerspruch liegt auf der Hand: es gibt eine Pflicht, der man nicht nachkommen muss, aber tut man es nicht, dann kommt man in die Hölle? Das Problem liegt hier aber in der Sexualisierung von Kindern. Es fällt mir schwer, Menschen in einer Diskussion ernst zu nehmen, die leugnen, wie überaus fragwürdig solche Positionen sind. Einem Kind zu erklären, es sei für sich selbst verantwortlich, ist sinn- und wertlos, doch in Wahrheit geht es natürlich um was anderes: „…die negativen Folgen für die Gesellschaft durch ihre Missachtung und die Belohnung im Jenseits für ihre Beachtung [zu] erläutern“, was natürlich ü-b-e-r-h-a-u-p-t n-i-c-h-t-s mit Zwang und psychisch unter Druck setzen zu tun hat. 😉
        Über Religionsfreiheit sprechen wir hier gar nicht, weder Sie noch ich. Worüber wir die ganze Zeit sprechen ist eine Vorstellung von (nicht verwirklichter) Selbstbestimmung, Sexualität und Sittsamkeit, die einem mittelalterlichen und voraufklärerischen Menschenbild entspringt und durch die islamischen Kleidervorschriften für alle Zeiten festgezurrt ist. Und weil das BVerfG das mit Religion verwechselt, verabreicht es uns sozusagen par ordre du mufti „Toleranz“ statt Aufklärung.

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      • Susann
        16. März 2015

        Das Wort „freiwillig“ bezieht sich auf den freien Willen, zu entscheiden, ob man seinem Schöpfer gefallen will und den Wunsch hat, ins Paradies zu kommen, woran ein Muslim nun mal glaubt, oder sich nicht daran zu halten (und ob er dafür in die Hölle kommt, will ich hier gar nicht diskutieren, denn dass weiß niemand wirklich, nur der Schöpfer selbst).

        Vergleichen sie es mit dem Gesetz: begehe ich Diebstahl und werde erwischt, dann bekomme ich eine Strafe. Ich muss aber diesen Diebstahl nicht begehen – ich habe also eine Wahl das Richtige zu tun oder mich für das Falsche zu entscheiden. Mir ist bewusst, das ich eine Strafe bekommen kann, habe dennoch die Wahl. Wichtig ist hierbei der Respekt vor dem Gesetz/Gebot. Wenn es mir wichtig erscheint lieber keine Strafanzeige zu bekommen, so halte ich mich halt vom Diebstahl fern.

        Auf das Kopftuch bezogen: wer es tragen möchte, weil er glaubt damit eher ins Paradies zu kommen, der tut es aus Überzeugung und absolut freiwillig. Wer es nicht tragen möchte, weil er nicht daran glaubt, dass es ihn vom Paradies fern hält, der trägt es halt nicht- auch freiwillig. Wer es nicht trägt und sich unsicher ist oder gar weiß, dass es negativ für ihn ausgeht, der macht es auch freiwillig, auch wenn er sich der Folgen bewusst zu sein scheint.

        Von Zwang spricht man erst, wenn derjenige nicht daran glaubt, dass das Kopftuch ihn näher zum Paradies bringt, aber ihm befohlen wird, es zu tragen.

        Und nun kommen wir zum springendem Punkt: Fragen sie mal Muslimas (ich spreche nicht von Kindern) ob sie ans Paradies glauben und dass das Kopftuch sie näher dahin bringen kann. Spüren sie mal die Kraft der Überzeugung bei den meisten Trägerinnen.

        Und zur Pubertät: Unsere Kinder heutzutage sind wahrlich nicht wirklich reif, wenn sie das Alter erreichen, jedenfalls die westlich erzogenen. Warum? Weil sie sehr lange von ihren Möglichkeiten des selbstständigen Lebens abgehalten werden, oder kurzum: sie werden lange in Watte gepackt. Jetzt vergleichen sie das mal mit den Kindern vor 100 oder 200 Jahren (oder 1400 Jahren). Da sind 13/14jährige teilweise in den Krieg gezogen oder haben auf dem Feld beim Bauern mitgeholfen. Mädels konnten sehr wohl schon mit 12 einen Haushalt schmeißen, weil durch die vielen Kinder, die Mutter früh sie mit einbeziehen musste.

        Heute gibt es Kita bis 6 Jahre, Schule bis 18 und dazwischen schön zu Hause von Muttern bedienen lassen und Vater sieht man eh kaum, weil der den ganzen Tag arbeitet. Die Hirnreife wird zusätzlich herabgesenkt durch TV, Handy und PC – Handwerkliche Arbeit und kreatives Zusammenleben mit Nachbarskindern ist gänzlich verschwunden. Die Menschen werden dümmer und Schuld ist jede Generation Eltern, die das durchgehen lassen.

        I

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    • ayhanakcin
      16. März 2015

      Wie schon gesagt aus der säkularen Türkei stammender Gedankengut, dass längst verworfen gehört. Damit kommen wir in Deutschland nicht weiter. Last uns bitte nicht die Türkei als vorbild nehmen.

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    • Sabine
      7. Juli 2015

      Perfekt. Damit ist das Thema wohl erschöpfend behandelt. Von einem Mann 😉

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  6. Chadidscha
    15. März 2015

    Solche von Vorurteilen triefenden Kommentare „aufgeklärter, toleranter, kultivierter“ Zeitgenossen machen einfach nur traurig.

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    • Chadidscha
      15. März 2015

      oh da sind ein paar andere Kommentare dazwischen gekommen – tut mir leid, war zu langsam 🙂

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  7. Eckhardt Kiwitt
    15. März 2015

    Wer als Lehrer / Lehrerin meint, seine Zugehörigkeit zum Islam – oder auch zu anderen Religionen – im allgemeinen Schulunterricht und in allen Schulstunden so demonstrativ zur Schau stellen zu müssen, wer meint, seinen Beruf als Lehrer / Lehrerin nur mit Zurschaustellung seines religiösen Bekenntnisses ausüben zu können, grenzt sich aus, diskriminiert sich selbst – und disqualifizerit sich damit womöglich als Lehrer / Lehrerin selbst.
    Denn:
    Welche Werte möchte jemand den Kindern damit vermitteln ?

    Oder ist die berufliche Qualifikation von einem Kopftuch oder einem sonstigen Symbol abhängig, mit dem ein religiöses Bekenntnis demonstriert werden soll ?

    Das Urteil des BVG mag rechtstheoretisch und formaljuristisch gut begründet sein; gesellschaftspolitisch halte ich es für zweifelhaft für den weltanschaulich neutralen Staat.

    Übrigens:
    Dort, wo islamische Gesetze gelten, in Ländern, in denen Islam
    Staatsreligion ist, kann man einen guten Eindruck davon bekommen, was
    Islam bedeutet — jenseits theoretischer Überlegungen.

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  8. Eckhardt Kiwitt
    15. März 2015

    By the way, Putzfrauen mit Kopftuch habe ich noch keine gesehen, Putzmänner (die gibt es auch) ebenfalls nicht.

    Hingegen trägt z.B. der König von Saudi-Arabien ständig ein Tuch auf dem Kopf, also ein Kopftuch (kann man auf aktuellen Fotos sehen).

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  9. Jens Best
    16. März 2015

    Das Kopftuch ist nicht Bestandteil eines aufgeklärten Islam. Das Kopftuch war und ist Ausdruck einer konservativen, politisierten Strömung im Islam. Vor noch wenigen Jahrzehnten war das Kopftuch in aufgeklärten islamischen Ländern quasi nicht existent.
    Es ist gut, dass das BVerfG nun die Verantwortung an die Schulen (und damit an das Lehrerkollegium und die Eltern) zurückgegeben hat. Denn auch dieses Urteil hat bestätigt, dass bei Beeinträchtigung der staatlichen Neutralität und Störung des Schulfriedens ein Verbot weiter möglich ist.
    Es wird sicher viele Schulen geben, an denen es zu Diskussionen kommen wird, weil es nicht sein kann, dass man seine Kinder an eine staatliche Schule schickt und dort einzelne Lehrer ihre politisch-konservative religiösen Ansichten in Form von Symbolen im Unterricht propagieren. Gleiches gilt für mich auch bei solchen christlichen Missionaren, wie der im Text beschriebene Erdkunde-Lehrer.

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    • Susann
      16. März 2015

      Würden Sie so freundlich sein und mir erklären, woher sie die Info haben, dass „noch vor wenigen Jahrzehnten in aufgeklärten islamischen Ländern das Kopftuch nicht existent war“? Was waren denn diese „aufgeklärten“ islamischen Länder?

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      • Rika
        18. März 2015

        Im Iran war vor der unseligen Revolution des Ajatollah Chomeni das Kopftuch nicht zwingend vorgeschreiben für Frauen….. Dank der glorreichen Re-Islamisierung dieses uralten Kulturlandes, müssen Frauen nun wieder ihre Reize (Haare unter Kopftuch, Busen und Po unter wallenden Gewändern) verbergen, damit nicht die armen Herren der Schöpfung Schwierigkeiten mit ihren unbeherrschbaren Trieben bekommen.

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      • Sabine
        7. Juli 2015

        Auch in der Türkei unter Atatürk war das Kopftuch verpönt.(Während in Süddeutschland im Dorf jede einfache Frau eins getragen hat…)

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    • Martin Schott
      16. März 2015

      In der Einschätzung des Kopftuchs bin ich ganz Ihrer Meinung. Beim Urteil des BVerfG bin ich anderer Ansicht. Das BVerfG stand am Scheideweg und hat sich prompt für die falsche Richtung entschieden. Statt den Säkularismus zu stärken (der in Deutschland ohnehin nie so konsequent umgesetzt worden war wie in anderen Staaten) gibt es nun mehr statt weniger Weltanschauung im staatlichen Einrichtungen. Statt konsequent Recht zu sprechen, hat das BVerfG mit der „Störung des Schulfriedens“ eine Hintertür eingeführt, an der sich Juristen in Zukunft eine goldene Nase verdienen dürften. Denn wie, wann und ob der Schulfrieden gestört ist, muss erst einmal langwierig festgestellt werden.

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  10. Atheist
    16. März 2015

    Eines Tages werden in Deutschland die selben abscheulichen Zustände herrschen wie in den Herkunftsländern von Euch islamischen Invasoren. Armut, Dummheit und Unterdrückung breiten sich aus. Agehackte Hände, abgehackte Köpfe und 1000 Peitschenhiebe für jeden Islamkritiker. Ich werde nie verstehen warum so viele von uns Euch bereitwillig den Weg zur Schariaherrschaft ebnen. Dieses Urteil ist ein Schritt in diese Richtung. Kein Wunder, dass Du Dich diebisch darüber freust. Furchtbar, furchtbar, furchtbar.

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    • Susann
      16. März 2015

      Mein Herkunftsland ist Deutschland, bis 1750 nachgewiesen echt urdeutsch-preußisch.

      Nur eine Frage: nehmen wir an, es käme die Scharia und nehmen wir an, dass dann Dieben die Hand abgehackt werden würde. Würdest du klauen?

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      • Rika
        19. März 2015

        Wieso „urdeutsch-preussisch?
        Deutschland war ein Flickenteppich diverser Klein- und Kleinststaaten….
        „Ihr“ Herkunftsland kann sich daher allenfalls um Brandenburg handeln… „Deutschland“ gab es zu der Zeit nicht als Staat! Jedoch eine „deutsche Nation“ und Sprache…..
        Übrigens war das auch der Titel einiger Kaiser : Kaiser des heiligen römischen Reiches deutscher Nation… http://de.wikipedia.org/wiki/Heiliges_R%C3%B6misches_Reich

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      • Susann
        19. März 2015

        Aber den eigentlichen Sinn meiner Aussage haben sie schon verstanden?

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      • Sabine
        7. Juli 2015

        Ich klaue auch nicht, wenn meine Hand dranbleiben darf. So wie gefühlte 90 Prozent der Menschheit…

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  11. Susann
    16. März 2015

    Bei all der Diskussion, ob es im Koran steht oder nicht, oder Männer es den Frauen sozusagen vorgeschrieben hatten etc. Bei all der Diskussion, ob es ein „zur Schau stellen“ der Religion ist und die Neutralität beeinflussen kann – kommt es irgendjemanden in den Sinn, dass es rein subjektiv ein Kleidungsstück ist, was eine Frau (aus welchen Gründen auch immer) gern tragen und nicht deswegen abgehalten werden möchte, den Beruf auszuüben, den sie als wichtig empfindet?.

    Kleidervorschrift ist ein zweischneidiges Schwert. Klar, dass eine Autoritätsperson angemessen und seriös gekleidet auftreten muss. Aber wer definiert angemessen und seriös? Piercings und Tattoos, Lack und Leder, knallbunte Haare, aufreizend und figurbetonte Kleidung etc. dass sind ein eindeutigeres unangemessenes Äußeres im Lehrbereich. Doch mir stellt sich die Frage, was an einer Kopfbedeckung jeglicher Art (so lange sie nicht das Gesicht zu sehr bedeckt) unangemessen sein sollte.

    Klar repräsentiert das Kopftuch den Glauben im Islam, doch macht dass schon eine Beeinflussung aus? Ist es nicht eher so, dass die Vorurteile gegenüber den Islam dieses Kleidungsstück mit negativen Vorstellungen und Bilder aus Medien begleitet und man daran weder erinnert noch darüber sprechen möchte. Schon gar nicht soll in einer Schule interessierte und neugierige Fragen der Kinder beantwortet werden, weil es dem Thema Islam zu nahe kommt.

    Ich möchte gern verstehen, weshalb es so vehement aus dem Lehrbereich verbannt werden sollte. Dass es die Neutralität stören könnte, reicht einfach als Argument nicht aus, denn dann müsste noch sehr vielmehr verbannt werden.

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    • Rika
      19. März 2015

      Es muss aus dem „Lehrbereich“ verbannt werden, weil es eben nicht einfach nur ein „Kleidungsstück“ ist. Es ist ein Demonstrationsobjekt. Wäre es nur ein Kleidungsstück, wie etwa Bikini oder Blue Jeans, hätte eine muslimische Frau kein Problem damit. Das Kopftuch ist ein Herrschaftssymbol der Religion, der sich Frauen zu unterwerfen haben.

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      • Susann
        19. März 2015

        „Demonstrationsobjekt“? – ist der Busen der Frau auch, jedenfalls so bald die ersten Sonnenstrahlen den Frühling einleiten. Der Po und die Beine übrigens auch und die Frauen und jungen Mädchen setzen diese „Demonstrationsobjekte“ ohne Schamgefühl ein (übrigens auch einige Lehrerinnen).
        Was wird demonstriert: Weiblichkeit? Für wen: hauptsächlich für die Männer (und kommen sie mir nicht mit: ich mach das für mich – klar, für das Ego, welches Bestätigung von anderen braucht).

        Das war nur einmal aufgezeigt, wo das andere Ende der Fahnenstange steht. Unterdrückung der Frau beginnt im Bad vor dem Spiegel, um verzweifelt dem Gesellschaftsbild zu entsprechen. Make Up, um die kleinen Unreinheiten und faden Gesichtszüge zu kaschieren, ein betörender Duft wird aufgelegt, damit man wie eine frische Sommerwiese richt und die Männer aufmerksam werden, wenn sie mal nicht schauen (dann wenigstens riechen). Dann kommt die Kleidung: wenn nicht halbnackt (was sich zum Glück meistens nur die jüngere Frauen trauen), oder halbtransparent, dann figurbetont, wobei es mittlerweile egal ist, ob Junge oder Mädchen – die Kleidung gleicht sich immer mehr an und die Frisuren scheinbar auch.

        Unterdrückt werden nicht die Frauen, die sich ein Kopftuch umbinden, um eben nicht schön für andere auszusehen. Unterdrückt werden die vielen jungen Mädchen, die als Vorbilder nur noch sexualisierte Persönlichkeiten nacheifern und sich selbst damit zum Objekt degradieren. Ihre Gefühle und ihr Verstand geht bei ihrer „demonstrationsobjektivierung“ doch unter und dann wundern sie sich, wenn die Typen nur das eine wollen?

        Unterdrückt werden die vielen älteren Frauen, die sich vehement dagegen wehren, alt zu werden, weil ihr „Marktanteil“ sinkt. Dabei machen sie sich eher lächerlich mit ihren Versuchen, jung auszusehen anstatt mit Würde zu altern.

        Das hat nichts mehr mit Freiheit zu tun, die westlichen Frauen sind nicht frei – sie sind gefangen von ihrem Ego und ihrer Eitelkeit, welches von Medien und Werbung gefüttert werden, die übrigens von Männern (der Herrschaft) dominiert und geführt werden.

        Doch ich habe das Gefühl, sie werden es eh nicht verstehen, denn für sie ist das Kopftuch Unterdrückung – für die meisten Muslimas aber bedeutet es Freiheit!!!

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  12. Löwenherz
    16. März 2015

    Keine Freiheit für die Feinde der Freiheit ! Mich wird mein Dienstherr niemals zwingen können, mit solchen „Kolleginnen“ zusammenzuarbeiten. Ich hoffe, es gibt noch mehr charakterstarke Pädagogen wie die Schulleiterin und den Erdkundelehrer. Wir müssen uns wehren, auch wenn der Dienstherr und die Schulbehörde bald anderes vorgeben. Armes Deutschland, dass ein paar nicht demokratisch gewählte Gartenzwerge bestimmen können, wo es hier langgeht …

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  13. Ulrich Scholz
    16. März 2015

    Ich hatte den Artikel über dich auf Die Welt gelesen, deswegen bin ich hier gelandet. Ich kann es auf keinen Fall verstehen, wieso manche Menschen so intolerant sind. Naja.. in unserem Land muss es sich noch viel ändern.
    Gruß aus Erlangen

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  14. ayhanakcin
    16. März 2015

    Ein Kopftuch gehört zur Religionsausübung im Islam. Wenn wir die freie Religionsausübung der BRD als Grundrecht behalten wollen, dann sollten wir es in der Gesellschaft etablieren, von ganz unten bis nach ganz oben. In dem Fall von ganz oben nach ganz unten. Ferner ist sonst der Rechtsstaat gefährdet.

    Die Gesellschaft besitzt Schulen in der Lehrerinnen und Lehrer im Rahmen ihrer Glaubens Unterrichtet wollen. Ob keiner Religionszugehörigkeit, Christlich, Jüdisch … oder Islamisch.

    Wenn wir der Meinung sind, dass Europa nur christlich und jüdisch geprägt sei, dann sollten wir unzählige arabisch-türkische Wörter B.w. im deutschen ausblenden und die Null als Zahl sollte ebenfalls verboten werden. Wir sollten besser in Hexadezimal Basis 16 einkaufen gehen anstatt in Dezimal mit der Basis 10.
    Insbesondere sollten wir in Europa, die aus dem Arabisch-Islamischenen Verständnis stammende Demokratie ebenfalls verwerfen. Das sollte niemand wollen, denn dann geht der Rechtsstaat flöten.

    Es ist auch wahr, dass muslimische Autoren die diese Demokratie in Europa entscheidend geprägt haben, als Ketzer bezeichnet wurden sei dahingestellt, bezweifle ich einfach, weil der Begründer der ersten sunnitischen Rechtsschule dies ebenfalls vorgeworfen wurde.

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    • Jens Best
      16. März 2015

      Es gibt eine staatliche Neutralitätspflicht für Lehrer, damit Eltern jeglicher Werte- und Glaubensausrichtungen ihre Kinder vertrauensvoll zu staatlichen Schulen schicken können, ohne befürchten zu müssen, dass dort Lehrer versuchen ihre persönlichen religiösen Haltungen den Kindern zu präsentieren.

      Wer das nicht akzeptiert, sollte halt kein Lehrer werden. Wer nicht bereit ist diese einfache Regel einer offenen Gesellschaft zu akzeptieren, sollte sich überlegen, ob eine pluralistische Gesellschaft, die sich einige grundsätzliche ausbalancierte Regeln im schulischen Bereich gibt, für ihn oder sie das Richtige ist.

      Der Rechtsstaat ist also mitnichten gefährdet, sondern zeigt sich wehrhaft gegenüber ungewohlter religiöser Beeinflussung von Minderjährigen. Das mag den ein oder anderen aggressiven Vertretern monotheistischen Religionen nicht gefallen, aber dies ist eine Republik mit Regeln, die Menschen miteinander absprechen. Wer nur Gott gehorchen will, kann gerne in einen Gottesstaat ausreisen (für christliche, jüdische und muslimische Fanatiker gibt es rund um den Globus entsprechende Angebote.)

      PS: Das Kopftuch gehört auch nicht zur Religionsausübung im Islam, sondern steht für eine spezielle, streng konservative Auslegung des Islam. Allein schon eine solch pauschale Behauptung lässt durchblicken, wessen Geist der Kommentator ist.

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      • Susann
        16. März 2015

        Also sind Sie auch dafür, dass Ostern, Weihnachten und ähnliche christliche Feiertage nicht im Unterricht besprochen werden und auch kein Zwang herrscht, schulische Veranstaltungen mit diesem Hintergrund, besuchen zu müssen?

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      • ayhanakcin
        16. März 2015

        Jeder hat so seine unumstößliche Meinung. Ganz einfach, auch für unumstößliche beweisbar, mit einem Beispiel. Wenn das Kopftuch im Islam nicht zur Religionsausübung gehört, warum müssen dann die Täglichen Pflichtgebete mit dem Kopftuch verrichtet werden? Warum werden diese immer mit dem Kopftuch abgehalten?Warum sind sich alle Gelehrten seid 1400 Jahren im Islam einig darüber und wir nicht? Ich vermute Ihre Meinung entspricht der Säkularen Gesellschaft Türkei‘ s. Deutschland sollte einen eigener Weg gehen. Ich bin für Religionsvielfalt und Religionsfreiheit in den öffentlich staatlichen Schulen. UND SIE?

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      • ayhanakcin
        16. März 2015

        Ich konnte es nicht lassen zu einem doch so Verantwortungsbewusten und Wahrheitsliebenden Kommentar vom Herrn Best noch etwas zu posten.

        Herr Best schreibt: „Wer nur Gott gehorchen will, kann gerne in einen Gottesstaat ausreisen (für christliche, jüdische und muslimische Fanatiker gibt es rund um den Globus entsprechende Angebote.)“.

        Er sollte wissen, dass gerade auch im Islam, der Menschheit dienen gleichzeitig auch Gott dienen bedeutet. Ich bin fast sicher, wenn eine IS Person, halt mit dem Islam Verständnis die solche Vertreter besitzen, an Herr Best herantreten würde, würde dieser keine große mühe haben, und Schulps würden wir in den Nachrichten einen neuen CIHADO finden (mit dem Namen Best) der dazu mit dem Tot droht (auch denen die sich zum Islam bekennen).

        Erst ein solides tolerantes Islam Verständnis kann dazu beitragen sich nicht der IS anzuschließen. Wichtig bei jungen Menschen, die aus ihrem Islam Verständnis her argumentieren, ebenfalls mit gegen Beispielen aus dem Islam zu kommen und damit entgegen zu wirken.

        Also noch mal:“ Ich will in einer pluralistischen Gesellschaft auf gleicher höhe Leben. Sie auch Mr.? Und möchte auch, dass niemand mehr der IS sich anschließt.

        Können Sie das von sich auch behaupten Mr. Jens Best?

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    • Rika
      19. März 2015

      So ein Quark! Wollen Sie mich für dumm verkaufen?
      Ich kann lesen und mich im Internet informieren.
      Im Koran wird kein Kopftuchzwang ausgesprochen. Vor der iranischen Revolution durch den islamischen Faschisten Ayatollah Chomeini mussten Frauen kein Kopftuch tragen.
      Vor Erdogan durften Frauen in der Türkei kein Kopftuch in öffentlichen Ämtern tragen.

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      • ayhanakcin
        19. März 2015

        Genau aus dem Grund sollten wir uns nicht an Iran bzw. an irgend einem mehrheitlich muslimischem Land orientieren. Wir haben hier zu Lande ein anderes Verständnis von einer säkularen Gesellschaft. Viele sind der Auffassung das Deutschland gar nicht säkular ist, sollten froh darüber sein. Sie haben in einem Punkt recht, nämlich, dass es im Islam keinen zwang im Glauben gibt. Es ist die rede eines Kopftuchgebot und nicht von eine Kopftuchzwang. Es gibt aber einiges im Islam, dass nur indirekt aus dem Koran abgeleitet werden kann, wozu auch die Art und weise der Kopfbedeckung bzw. Körperbedeckung der Frau gelebt werden soll gehört. Meiner Meinung nach sollte eine Frau auch fähig sein mit Kopf und Verstand ihren Kopftuch zu Verteidigen, sonst belaufen wir Gefahr mit Vorwürfen konfrontiert zu werden, wie aktuell der Fall. Wegen Ihrer Einleitung wollte ich erst gar nicht antworten.

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      • Susann
        19. März 2015

        Nach Erdogan durften die Frauen weiterhin kein Kopftuch in öffentlichen Ländern tragen. Und nicht nur da, sie dürfen in der Türkei sich frei entscheiden, ob sie eins tragen wollen oder nicht. Erdogan hat lediglich das KopftuchVERBOT in einigen Bereichen aufgehoben, damit auch die Frauen, die gern eins tragen wollen, eine Wahl haben.

        Verstehen sie mich nicht falsch: Deutschland ist nicht Iran oder Türkei und soweit wird es nicht kommen. Aber wenn wir Deutschen anfangen, den Glauben anderer einzuschränken, nur weil sie Angst haben beeinflusst zu werden (also rein durch das Kopftuch eine Möglichkeit besteht, beeinflusst zu werden), dann zweifle ich an dem Selbstwertgefühl der Deutschen. Wenn man stark ist, kann man nicht durch Objekte beeinflusst werden.

        Unsere Kinder werden kein Problem damit haben, nur wiedermal die Erwachsenen.

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      • Susann
        19. März 2015

        ich meinte natürlich „offentliche Amter“ nichtLänder

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      • Berna
        12. Januar 2016

        Es gibt eine sogenannte Religionsfreiheit. Was ist das Problem? Hat nicht jeder Mensch das Recht seine Religion auszuüben ob mit oder ohne Kopftuch. Eine Frau mit Kopftuch hat dieselben Rechte wie eine Frau ohne. Einigen Menschen mangelt es hier an Toleranz bzw. Menschlichkeit. Das ist echt traurig.

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  15. Limon
    16. März 2015

    Am Ende ist das ein Stück Stoff und sollte kein Maßstab für eine freiheitlich-demokratische Grundordnung sein. Es gehört zu der persönlichen Freiheit ob jemand „freiwillig Unfrei“ ist und gerne ein Kopftuch trägt. Das Einschränken bedeutet ebenso, dass dieses Thema instrumentalisiert wird.

    Das politische Islam hat das Kopftuch zum Zeichen des Islams auserkoren. Die Fundamentalisten sind gegen viele westliche Werte und insbesondere gegen die individuelle Lebensbestimmung, Emanzipation der Frau und sexuelle Freiheit. Am Ende entsteht ein Konstrukt der Religion aber auch das Bild einer Frau unberücksichtigt Ihre ökonomischen, sozialen und kulturellen Situation in der Gesellschaft. Die Stärkung der Frau und dadurch der Familie geht aber durch den Weg der Integration / das Mitwirken im Alltag.

    Das Kopftuch auf dem Kopf kann man behalten ABER es ist auch klar, dass man sich auf den liberalen Islam berufen muss. Das ist auch vom Gesetzgeber so verlangt. Es soll kein Versteckspiel hinter den Schulbänken, heimlichen Mobbing Attacken, aber auch keine Denunziationen oder Ausgrenzungen.

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  16. ayhanakcin
    16. März 2015

    Eine philosophische Frage an alle. Ist eine neutrale Wertvorstellung eine Wertvorstellung? Die Antwort ist eineindeutig. JA. Indem wir neutral sind sind wir nie und nimmer neutral. Wie soll das gehen wir wollten doch neutral sein? Ist. atheistisch sein, ist das neutral? Neutral sind wenn überhaupt Wertvorstellungen die für alle Menschen als tugendhaft akzeptiert werden und auch ohne Religiösen Bezug. Ist etwa das Kopftuch nicht tugendhaft? Ich vermisse bei der heutigen Jugend die deutsche Tugend. Wer soll ihnen zeigen, dass fleiß eine Tugend ist und dieser Belohnt werden sollte und nicht bestraft, auch durch sichtbare Zeichen seiner Religion bzw. seine/ihre Weltauffassung.

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    • Susann
      16. März 2015

      Hat Neutralität einen Wert? Sicherlich! Ist dieser Wert aber auch gleichzusetzen mit anderen Werten, wie die Freiheit des Menschen über sein Leben selbst zu bestimmen (solange er niemanden anderen existenziell stört). Dazu gehört auch die Kleidung, die man trägt. Neutralität ist in vielen Bereichen notwendig, wie zum Beispiel im Gerichtssaal oder im ärztlichen Bereich, oder bei der Polizei.

      Ist Neutralität wichtig in der Schule?

      Während alle vorigen genannten Bereiche dazu dienen, für die Sicherheit und Gesundheit des Volkes zu sorgen, so ist die Schule ein Ort des Lernens – nicht nur Rechnen und Schreiben, sondern auch im sozialen, kulturellen und Bereich. Wenn den Kindern beigebracht wird, dass ein Mensch wegen seines Kopftuches keine Möglichkeit hat, seinen Wunschberuf auszuüben – sozusagen ausgegrenzt wird, dann erziehen wir sie zu intolerante Egoisten.

      Warum kann man den Kindern nicht den Umgang mit dieser Vielfalt beibringen -wäre das nicht WERTvoller?

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  17. Chris
    17. März 2015

    Natürlich darf keine Religion gegenüber einer anderen benachteiligt werden, dennoch gehören religiöse Symbole in die private Umgebung und haben ansonsten gerade in Schulen etc. nichts zu suchen. Ich könnte ja nun auch meine eigene Religion gründen, hat mir eben ein Engel zugeredet, dass ich die 10 Gebote befolgen soll, aber auch ein Aluhütchen tragen muss und ohne Hose rumlaufen soll, weil „Gott das so will“. Darf ich dann ohne Hose und mit Hütchen unterrichten? Religionen sind Unfug und gehören demnach wie jede andere Esoterik ins Privatleben, Punkt!

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    • Susann
      17. März 2015

      Die Sache ist die: „Aluhütchen“ und „ohne Hose rumlaufen“ sind tatsächlich Unfug und hinken etwas als Vergleich mit dem Kopftuch.

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      • thechickonspeed
        18. März 2015

        Warum Unfug? Wenn sein persönlicher Jesus ihm das so aufgetragen hat? Mohammed hat doch auch Stimmen gehört und ihr rennt ihm hinterher. Das ist doch nichts anderes. Letztendlich sind Religionen der gleiche Schrott wie Astrologie und Heilsteine und gehören nicht in öffentlichen Ämtern zur Schau gestellt.

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    • Rika
      19. März 2015

      In der gesamten muslimisch dominierten Welt werden Christen benachteiligt. Sie dürfen keine Kirche bauen, keine Priester ausbilden, sich z.B. im SA-Land Saudi-Arabien nicht einmal als Christen zu erkennen geben. Eine Bibel zu besitzen ist Grund für öffentliches Auspeitschen und die Abkehr vom Islam und Hinwendung zum Christentum wird mit dem Tode bestraft.
      Sagen Sie mal, in welcher Welt leben Sie eigentlich?!!!

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      • Susann
        19. März 2015

        Das frage ich mich bei ihnen, Rika, aber auch gerade.

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  18. Milka
    17. März 2015

    Zitat: „Unsere Kultur ist christlich geprägt, basta !“ Mit Verlaub, aber wenn ich als Christin solche Aussagen lese, vergeht mir alles. Was manche Menschen scheinbar nie begreifen werden: eine der Kernthesen des Christentums ist nicht „hetze gegen deinen Nächsten“. Wäre unser Land tatsächlich christlich geprägt, hätten wir es nicht nötig bestimmte Menschen auszuschließen, an den Rand zu drängen und verbal auf sie einzudreschen. Das Paradoxon ist ja: wir werfen „den Muslimen“ vor, ihre Frauen von Gesellschaft und Bildung abzuschotten, derweil ist es die Gesellschaft und ihre Gesetze, die muslimischen Frauen, die sich für das Kopftuch entscheiden, Steine groß wie Findlinge in den Weg legt. Ich freue mich jedenfalls sehr für das kleine Stück Freiheit, welches muslimischen Frauen jetzt gewährt wird und für das sie lange gekämpft haben. Chapeau

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    • Rika
      19. März 2015

      Die Kernthese des Christentums ist:
      „Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen. Bibel,Johannes 3,16

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      • Milka
        20. März 2015

        Das ist richtig, aber es ist eben auch ein wenig komplexer. Ich schrieb ja auch nicht, dass es DIE Kernthese ist. Bedenke das hohe Lied der Liebe und was Paulus klar als Fazit zieht. Frauen aufgrund ihres persönlich gelebten Glaubens, diverse Berufsausübungen zu verbieten, ist nicht gerade liebevoll. Es ist eine Form von Mobbing und Ausgrenzung, ganz klar. Zitat Jesus: „Nicht jeder der zu mir sagt: Herr, Herr! wird in das Reich der Himmel eingehen, sondern wer den Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist.“ Matthäus 7,21 Glaube ist eben ohne Werke tot, dürfte dir ein bekannter Ausspruch sein.

        Ich möchte da auch gar nicht weiter mit dir diskutieren, das wäre wohl Zeitverschwendung. Du scheinst bereits einen klaren Standpunkt zu haben und den habe ich ja auch. Ich freue mich als Christin ganz klar über das Urteil und darüber, dass Frauen wie Betuel das Kopftuch mit Stolz und Würde tragen.

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    • david
      22. März 2015

      „Ich freue mich jedenfalls sehr für das kleine Stück Freiheit, welches muslimischen Frauen jetzt gewährt wird“
      Das ist ja auch soviel wichtiger, als die Freiheit, die manche Muslima sich herausnehmen konnte bisher: nämlich gar kein Kopftuch zu tragen. Nicht zu vergessen, die Jungs, die bisher auch schon Mädchen, die erkennbar keine Muslima sind (also Deutsche, bzw. ohne Kopftuch) als Huren & Schlampen bezeichnen…jetzt können sie auch noch auf ihre kopftuchtragende Lehrerin verweisen.
      Und ganz bestimmt wird solch eine „seltene“ Einstellung wie in dem Fall hier
      nicht gefördert :
      „Ihr tragt kein Kopftuch, somit ist für euch Vergewaltigung und Schlechtes [im Islam] zulässig“, soll L.Y.İ. nach Angaben der Eltern zu ihren Schülerinnen einer siebten Klasse an der Halil Rıfat Paşa Mittelschule am 9. März gesagt haben.

      Ein Hoch auf das kleine Stück Freiheit :/

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  19. Rika
    22. März 2015

    Nun gut, du willst nicht mit mir diskutieren…. das ist vermutlich tatsächlich Zeitverschwendung.
    Sicher, 1. Korinther 13 ist ein ganz wunderbarer Text, aber er wäre völlig sinnlos ohne den Tod und die Auferstehung Jesu.
    Wie kann ich mich da über ein Urteil freuen, das Menschen und insbesondere Frauen an eine sich religiös gebende, menschenverachtende Ideologie bindet?

    Ohne Jesus keine Rettung
    Der Islam ist nicht der Weg zu Gott… er führt ins Abseits.

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Dieser Eintrag wurde veröffentlicht am 15. März 2015 von in Allgemein und getaggt mit , , , , .